e-motion Artspace INTERNETKUNSTZEITSCHRIFT 175* Februar 2018* Impressum*Archiv* Linkgalerie* INTER-NETART

Die überarbeitete Version der Doktorarbeit von Prachi More spiegelt aktuelle Diskurspraxen und deren Problematik. Die radikale Pluralität der Standpunkte, die nun ob Wissenschaft, Dokument oder Poesie, von den postmodernen Autoren eingefordert wird, befördert nicht zwingend das Verständnis der Lage. In Kunst und Literatur sind fließende Grenzen zwischen Fakt und Fiktion schon lange akzeptiert, aber wie sieht es aus bei Geschichtsschreibung und Wissenschaft? Fakten können nicht für sich selbst sprechen, sondern bedürfen einer Erklärung der Bedingungen, unter denen sie entstanden sind. Prachi More setzt sich ausführlich mit der Actors Network Theory von Bruno Latour auseinander, und sucht nach schlüssigen Wegen auch bei anderen Autoren, wie die Netzwerke und die Großstadt abgebildet werden können. Auch im digitalen Zeitalter genießt ein Bericht mehr Vertrauen, wenn der Autor sich vor Ort ein Bild zu machen versucht, doch schlagen politische Richtungen ebenso wie emotionale Bindungen durch, letztlich bleibt es wohl so, dass das Studium mehrer Quellen am ehesten die Lage erklären kann. Im Zeitalter globaler Netzwerke können wir aber studieren, dass auch das nicht immer die Lösung ist, einerseits durch Vereinfachung und Scheinfreiheit in den sozialen Netzwerken, andererseits durch Privilegien im finanziellen Sektor und Exclusivität. Wir haben aber auch die Möglichkeit uns hilfreicher Netzwerke im Internet zu bedienen, sehr viele Menschen geben ihre Erfahrungen und Problemlösungen preis, und die sind mitunter sehr konkret. Zwischen Fakt und Fiktion beginnt sich Praktikables als Überlebensstrategie zu etablieren, und dabei sind jetzt wieder junge Menschen vorne dran.

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MAN  RAY - eine Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien, die weit über sein berühmtes Fotowerk hinausgeht, kuratiert von Lisa Ortner-Kreil und Veronika Rudorfer, ist auch für jene Kunstliebhaber ein Erlebnis, die glauben Man Ray sowieso zu kennen. Der Einzelgänger im Umfeld von DADA und Surrealismus, verliert keineswegs an Glanz durch die Vielzahl der Ansätze und Praktiken die man nun in einem geschickten Ausstellungs-Ambiente sehen kann. Worauf er gewöhnlich reduziert wird kann man im Shop sehen, die berühmtesten Fotobilder kann man um 9.50 € als Plakat kaufen. Das Katalogbuch hingegen bietet noch Erfahrung und ist flott geschrieben (keine Übertheoretisierungen)

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CTM Festival - BERLIN - Turmoil

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Futur Love. Begehren und Verbundenheit im Zeitalter geformter Natur - HeK, Basel

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Thinking Machines: Art and Design in the Computer Age, 1959 - 1989