Die beiden Künstler haben mit den beiden Robotern, Vincent und Emily treffsicher ein aktuelles Phänomen sowohl konstruiert, als auch interpretiert. Die Kommunikationsmedien, die inzwischen so zahlreich geworden sind, sich nicht nur als Zeitfresser entpuppt haben, sondern auch viel Lernbereitschaft einfordern, spielen hier ein Liebespaar. Und ja, nichts ist einfacher geworden, auch wenn letztlich zwei Geräte kommunizieren, gibt es Missverständnisse. Die Interaktion ist ebenso vielfältig wie undurchsichtig, das erinnert, sowohl an die menschliche, als auch an die mediale.

Auch Tavi Meraud in "img_prn", eine Videoinstallation könnte man sagen,  spielt gekonnt mit dem beliebten Thema Porno, wobei die Nähe auch wieder die Ferne des Internet durchsucht, und somit doch auch eher Ersatzhandlungen darstellt. Zunehmend kann man sich fragen ob Intimität sich überhaupt ins Internet verlagert hat, und durch die Abrufbarkeit Intimität weit eher verhindert.

Und so geht es weiter - Susanna Hertrich zeigt "Protheses for Instincts" - die über die natürlichen Gegebenheiten hinaus, Daten fühlbar machen wollen. Nur, bleibt nicht Prothese, Prothese?

Das Thema war diesmal nicht nur gut gewählt, die Arbeiten beziehen sich auch wirklich darauf.

Die Kuratoren Judith Fegerl und Günther Friesinger haben mit folgende Künstlern eine bemerkenswerte Ausstellung gestaltet:

JOS DIEGEL, DORIS GRAF, MARLENE HARING, MICHAEL HEINDL, JULIANA HERRERO, SUSANNA HERTRICH, HERWIG HOLZMANN, CAROLIN LIEBL+NICOLAS SCHMID-PFÄHLER, KORINNA LINDINGER+ANNA HABER, TAVI MERAUD, JULIE NYMANN, NIKI PASSATH, MARIA PETSCHNIG, MAAYAN SCHELEFF, PETER WEHINGER, ANDREAS ZINGERLE+LINDA KRONMAN (KAIRUS.ORG)