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FRAUEN und ROBOTER
Ulrike Rosenbach
FRAUENBILDER im Leopold Museum (vom Biedermeier bis zur frühen Moderne) aus der Sammlung Leopold
WOMAN - FEMINISTISCHE AVANTGARDE der 1970er Jahre aus der Sammlung Verbund im MUMOK
Diese beiden Ausstellungen ergänzen einander. Im Leopold Museum ist das Bild der Frau weitgehend vom männlichen Blick geprägt, und auch vorwiegend von männlichen Künstlern hergestellt, im Mumok zeigen ausschließlich Künsterinnen was sie bedrückt und wie sie sich gegenüber Festschreibungen zur Wehr setzen. Die Frauenbilder aus der Sammlung Leopold reichen von den repräsentativen Porträts über Mutter und Kind und Aktmodellen bis zu Darstellungen von sozialer Relevanz, die arbeitende Frau vorwiegend im bäuerlichen Umfeld. Unter den wenigen Objekten von Frauenhand stechen die dramatischen Darstellungen von weiblicher Lebensrealität von Käthe Kollwitz und die kapriziösen, dekorativen Objekte von Wally Wieselthier ins Auge. Eine Sammlung spiegelt immer auch den Standpunkt des Sammlers.
Das selbst bestimmte Bild der Frau in Feministische Avantgarde ist in den seltensten Fällen eine Attacke wie sie Ulrike Rosenbach zeigt, Thema ist weit öfter die Frau als Opfer der Verhältnisse. Eine Vielzahl subtiler Beschreibungen was Frau nicht gefällt, woran sie leidet, wie eingesperrt oder beengt sie sich fühlt, ergänzt durch den entblößten Körper der als dargebotener Körper eine Klage oder Anklage beinhaltet dominieren. Auch die Hochzeit ist keine hohe Zeit oder der Anfang einer Partnerschaft, die Braut sitzt im Rollstuhl (Behinderung) bei Renate Bertlmann oder wird als Hochzeitstorte vernascht wie bei Penny Slinger. Die Frau die sich männlicher Blick, männlicher Hochmut hin oder her dennoch im Berufsleben durchsetzt, Mode und Schönheit genießt, die Frau als Verführerin, die Frau die Mann fordert oder herausfordert, die Frau die sich Umwelt, Technologie und Politik verschrieben hat oder die Welt bereist, das Abenteuer sucht....fehlt da nicht was?
MAK, Wien
HELLO ROBOT im MAK verweist auf all die unzähligen Geräte, die uns die Digitalisierung beschert hat, die wir bewusst oder unbewusst nützen. Es geht nicht nur um dem Menschen nachempfundene Diener oder künstliche Tiere, um bedrohliche Monster wie wir sie in unzähligen Filmen sehen, um Waffen, um Prothesen, es geht in erster Linie um die Frage, wie und ob wir die Entwicklung kontrollieren können, und ob das überbordende Angebot Gemeinwohl tauglich ist, oder dahin gesteuert werden kann.
HOW TO LIVE TOGETHER in der Kunsthalle Wien, das sind Untersuchungen und Darstellungen von Künstlern, welche in Szenarien ihre Erfahrungen mit der Gegenwart zugespitzt präsentieren. Klassisch als Fotostrecke, wie immer sehr treffend gemacht von Herlinde Koelbl, trefflich den Zeitgeist eingefangen als Video bei Binelde Hyrcan, extrem irritierend als künstlicher Mensch bei Goshka Macuga, ist die Ausstellung ganz allgemein eher deprimierend, die Gesellschaft zwischen Erosion und Aufbruch scheint sich in Armut und Einsamkeit, in Hochmut und Unsicherheit zu manövrieren.
Anders als in den 50er und 60er Jahren, ist Zukunft nicht so positiv besetzt. Wiewohl gerade jetzt nahezu alles machbar erscheint, ist diese Machbarkeit überschattet von Verlusten. Was da auf der einen Seite aufgestellt wird, an angeblichen Bequemlichkeiten, hat Stress und Entfremdung im Schlepptau. In erster Linie arbeiten die meisten Menschen nun mehr nicht weniger und sie verdienen auch nicht mehr sondern weniger, die Hilfsgeräte haben ein bedrohlich kurzes Verfalldatum und in der Datenflut das zu finden was man wirklich braucht ist nicht einfach. Globalisiert hat sich Kommunikation nicht zwingend verbessert.
Wenn wir auf das Thema Frauen zurück kommen, muss da auch was schief gelaufen sein. Statt Weiße Riesen und als starke Männer benannte Geräte, ist Frau nun der Serviceroboter oder das virtuelle Telefonfräulein, ist menschenleeren Parkgaragen und Bahnhöfen ausgesetzt. Kleine Kinder werden ein künstliches Haustier haben - auch einsame Alte werden als Ansprechpartner Geräte haben. Hinaus gehen braucht niemand mehr - alles kommt ins Haus. Die neue Art von Vollbeschäftigung ergibt sich dadurch, dass man alles selber machen muss - wir bedienen Automaten, nicht sie uns. HALLO ZUKUNFT KOMM ZURÜCK !
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