ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Buch. Kunst und Wissenschaft sind derart miteinander verwoben, dass ein Bereich entsteht, dem man einen neuen Namen geben muss, vielleicht „Webdramaturgie". Die den Produktionen zugrundeliegenden Technologien werden dem Leser in einer Sprache nähergebracht, die sich nicht dezidiert an Insider wendet und Techniker, Wissenschaftler, Künstler und Kunstsachverständige ebenso zufrieden stellen kann wie all jene, die an neuen Entwicklungen jedweder Art interessiert sind. Online-Publishing ist eine faszinierende Angelegenheit geworden, die anders als ein gedrucktes Buch in Wort und Bild, anders als ein Theaterstück oder ein Film und anders als das Fernsehen, die Aktivität und das Interesse des „Lesers" voraussetzt, es gibt hier keine „Berieselung", man ist immer auch Akteur. Interaktiv verhalten sich Wort und Bild zum Beispiel in „Yatoo", einem Stück der „Zeitgenossen", welches das Signet, die Startseite des Webs www.zeitgenossen.com in die vectorgrafischen Einzelteile zerlegt und sowohl sprachgesteuert, als auch vom Betrachter gesteuert, zu immer wieder neuen Bildern fügt. Der Dialog zweier Personen, ein Mann und eine Frau, wird vom Betrachter ausgelöst, der die Teile des Sterns anklickt, gleichzeitig formieren sich Bilder und lösen sich wieder auf.

Was Klang/Raum; Text/Körper, Bild/Welt, Raum/Zeit im Zusammenhang mit virtuellen Darstellungen sein kann, wird von dem Team Ursula Hentschläger/Zelko Wiener erläutert. Zitiert werden nicht nur Beispiele die wichtige Schritte in der technologischen und künstlerischen Entwicklung markieren, zitiert wird auch als Bild. Wie man aus barocken Kirchen und religiösen Gefühlen ganz neue „Wunder" machen kann, zeigt ein Bild auch ohne Worte. Doch gerade weil man sich emotional angesprochen fühlt, möchte man gerne wissen, wie ist dieses Bild entstanden ist.

Das Buch ist im Verlag Markt und Technik ISBN 3-8272-6214-3 erschienen, einem Verlag der sich mit guten Handbüchern für den Umgang mit neuen Medien profiliert hat und sich nun auch der Kunst zuwendet.

Jana Wisniewski                                                                                             >>>>>e-motionArtspace>>>>>