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Den Diskurs beginnen: KULTURDATEN – Zwischen Netzideologie und Serviceleistung Kritik an Vorgehensweisen, Praktiken, Nutzungsmöglichkeiten, sowie schlicht dem mangelndem Wahrheitsgehalt von Daten, die da von Österreich aus in die weiten Netze entlassen werden, weisen Datenbankerzeuger als „Rufschädigung" von sich, der Schaden, den Kunstproduzenten, Architekten, Autoren erleiden können durch „zerschnipselte" Information, marginale Informationen, die den Lebenslauf als dürftiges Fragment erscheinen lassen, wird nicht bedacht, kann sich aber durchaus auch wirtschaftlich auswirken. Die Praxis der Eingabe und die Funktion der verwendeten Software führt zu Lebensläufen der besonderen Art. Als geübter Szenebeobachter kann man z.B. nachvollziehen, dass ein bekannter Architekt nur aus den Artikelbruchstücken von Liesbeth Wächter-Böhm besteht, weil er selbst nichts eingegeben hat, die Autorin aber ihre Texte zur Verfügung gestellt hat. Das Profil der Persönlichkeit sieht für nicht umfassend informierte Nutzer von Datenbanken recht bescheiden aus, weil, so will es der Zufall, nicht auch noch das Datenmaterial von diversen anderen Autoren ausgewertet werden konnte. Findet z.B. eine Ausstellung in einer der Institutionen statt, die bereit ist Material an eine der Datenbanken mit derzeit gepflegtem Update-Modell zu liefern, so finden sich dadurch Datenteile in diverse Lebensläufe anderer Autoren oder Künstler katapultiert, die sich dort zunehmend irritierender ausnehmen. Bisher war eine Künstlerbiografie mehr oder weniger ausführlich, aber nicht mit Daten verschnitten, die aus anderen Zusammenhängen kommen, also nachvollziehbar. Die Netzideologie besagt, es sei interessant, woher die Daten kommen, wohin sie gehen, man kann also weiterklicken, was aber oft genug auf der Strecke bleibt, ist die Tatsache selbst: Worum handelt es sich überhaupt? So kann der Titel eines Artikels, der in den Salzburger Nachrichten erschienen ist, nicht so recht Spaß machen, wenn man beim weiterklicken nicht auf den Artikel stößt, sondern auf eine weitere Liste von anderen Autoren und deren Titel, oder nur dem Untertitel. Unter „erwähnt" kann im Text erwähnt, in einer Gruppenausstellung ausgestellt heißen. Ganz besonders verwirrend sind Einträge mit mehreren (im Kunstkontext bekannten Namen) mit denen man zu einem gewissen Zeitpunkt irgendwas zu tun gehabt haben soll, aber was? Ebenso irritierend sind Einträge (neuerer Art) in bestehende Künstlerlisten, einen Ausstellungskatalog betreffend. Was hat der (vielleicht) Personalkatalog den der Künstler neuerdings gemacht hat im Kontext eines Kataloges zu tun, der vor 3 Jahren entstanden ist? Fragen über Fragen! Da auch jede Art von Ausstellung von internationalen Künstlern verwertet wird, sind deren Lebensläufe besonders unvollständig, provozieren aber Zitate in die Daten von Autoren, die vielleicht im Katalog zitiert wurden. Zudem liegt dann die Vermutung nahe, diese ausländische Künstlerpersönlichkeit könnten in Wien wohnhaft sein, oder in einem näheren Kontext stehen. Die Idee der Datenbank als Basis, das Archiv als Ausgangsmaterial für weitere Recherchen, in dem nicht „gewertet" wird, scheitert gerade daran, dass nicht gewertet wird, sowie an den Vernetzungen, die den Überblick weit eher verstellen, als ihn herzustellen. Die Konzepte der Neudefinitionen bestehender Datenbanken huldigen eher neuesten Technologien, denn einer Sinnfälligkeit bezüglich der Abfragemöglichkeit und koppeln sich von ihrer noch jungen Geschichte ab (z.B. MAK-Designer, Fotonet, Architekturnetzwerk Orte), wozu auch Pionierleistungen im Web zählen können (Fotonet). Darüber hinaus sehen die Startseiten immer ähnlicher aus, oder ähnlich zu ausländischen Webauftritten. Das originelle Design verschwindet, man versucht mit Datenmenge zu punkten. Ein Erfahrungsbericht |