ABENTEUER WISSENSCHAFT verweist auf die ERSTE MUSEUMSDIREKTORIN der Bundesmuseen in Österreich, die man will es kaum glauben schon wieder in Vergessenheit geraten, also dem immerwährenden Schicksal weiblicher Größen anheimfällt. Ihr Start als junge Wissenschaftlerin, die mit 22 Jahren zuerst mit einem Kollegen, der dann aber absprang, eine wahrlich abenteuerliche Forschungsreise plante, und diese dann allein durchzog, geriet zum medialen Triumph, denn Etta Becker-Donner wußte sich in den Medien so darzustellen, dass breites Interesse gewährleistet war, nicht zuletzt weil sie ihre selbst finanzierte Forschungsreise ja auch abdienen musste.

Die Dame im Dschungel, wie sie gern von den Medien genannt wurde, wirkte bei aller Unerschrockenheit weiblich und kompetent, nichts amazonenhaftes war an ihren Auftritten zu bemerken, sie konnte sich dennoch durchsetzen. Mindestens so gefährlich wie der Busch war auch das Ansinnen, im Berufsleben als Frau eine Spitzenposition zu erlangen, aber auch das schaffte sie, und wirkte viele Jahre am Völkerhundemuseum in Wien als sehr aktive Direktorin. Das Völkerkundemuseum war zu ihrer Zeit eine sehr beachtete Institution die stets die Bestände ergänzte und neue Ideen der Darstellung, Vernetzung und Publikation realisierte.

Der Schmerzpunkt der aktiven Direktorin, die noch während ihrer Amtszeit an einer schweren Krankheit verstarb, war die Tatsache, dass viele ihrer eigenen Manuskripte nicht veröffentlicht werden konnten, da sie von all den anderen Tätigkeiten zu sehr in Anspruch genommen war, und dies immer suf ihre Zeit nach der Pensionierung verschob. Mag sein dass das ein Grund ist, warum dies nun der erste größere Katalog über ihre Arbeit ist, der anläßlich der Ausstellung im jetzt Kunsthistorischen Museum, das Völkerkundemuseum wurde diesem einverleibt, entstanden ist.

Etta Becker-Donner zeigte großes Interesse an Textilien, die nicht nur ein schnelleres Verfallsdatum haben als diverse andere Objekte, sondern auch durch die Industrialisierung in vielen Ländern schnell abgelöst wurden durch Massenware, wobei traditionelle Techniken, Motive und Fertigkeiten verloren gingen, gleichzeitig aber auch viele Menschen brotlos wurden. Zu diesem Themenkomplex setzte sie interessante Initiativen.