Wer traut sich sowas in Wien - zu sagen was Sache ist - dadurch zwar letztlich unangreifbar - aber Freunde macht man sich ja in Wien nicht, wenn man die Wahrheit gelassen ausspricht, in der Annahme, dass das ja nur Fakten sind, die zu Verbesserungen anregen können, und sollen. Reihard Seiß macht das, nun schon in zweiter Ausgabe, die zwar nicht die Strukturen der allerletzten Jahre bearbeitet, was natürlich besonders interessant wäre, weil man dann sehen könnte, ob solche Publikationen zum Umdenken anregen oder zum Sturschalten. Immerhin traut sich mit ihm Friedrich Achleitner zu dieser Sache zu stehen, in seinem Vorwort, und Christian Kühn in einem Nachwort, wiewohl dieser relativiert, indem er auf die schwindende Macht der Politik verweist (ob schuldig oder nicht) die globalisierte Privatwirtschaft diktiert, in Wien und anderswo, und das unterhöhlt zumindest sozialverträgliche Standards. An mangelndem Interesse kann sich aber weder der Autor noch der Verlag Anton Pustet beklagen, es sit nun schon die vierte Auflage (nun mit aktuellem Vorwort des Autors) das Thema brennt halt unter den Nägeln. |