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Linda
Christanell studierte Malerei an der Akademie der bildenden
Künste in Wien und an der École des Beaux-Arts in Paris. Ihr
künstlerischer Weg führte über Obejektinstallationen,
performative Handlungen mit selbst gestalteten Objekten,
Fotografien in denen sie selbst und ihre Objekte das Motiv
boten, schlußendlich zum Film. Der Film bot ihr dann weitere
gestalterische Möglichkeiten, über das Objekt, das
Arrangement, die Fotografie und die Erzählung hinaus, ist es in
erster Linie die vierte Dimension, die Zeit, die auch in
variierten Wiederholungen Erfahrungen intensiviert. Auch der
Umgang mit dem Filmmaterial selbst bietet ihr, man ist versucht
zu sagen "malerische" Möglichkeiten, denn gerade in
letzter Zeit nutzt sie Endstücke und Fehlerquellen und deren
ästhetischen Reiz durchaus bewußt und absichtsvoll.
Diese im Film
(sie schneidet auch selbst) realisierten multimedialen Ansätze
haben ihr kürzlich den Österreichischen Medienkunstpreis des
Bundesministeriums für Unterricht und Kunst eingetragen, und
das Filmfestival in Oberhausen bot einen Überblick zu ihrem
Filmschaffen. Bei Synema kam nun ein Buch zu ihrem Lebenswerk
heraus, welches sehr detailliert ihre Intentionen und
technischen Vorgehensweisen dokumentiert. Linda Christanell
blieb der analogen Praxis treu, sie ist nicht nur darauf
eingespielt, es entsteht auch bei ihrer Arbeit eine ganz andere
Ästhetik, die zwar auf DVD gebrannt, als digitales
Ausgangsprodukt aber so wohl kaum hätte hergestellt werden
können. Damit ist sie nun eine Vertreterin der kürzlich in
Mode gekommenen Entschleunigung - und - sie arbeitet
tatsächlich recht lange an einem kurzen Film, das aber
ungebrochen mit Genuß und Detailgenauigkeit. Das analoge
Material ist ihr Inspiration, zudem kann sie nicht in die
überall verfügbare Automatikfalle tappen - sie bleibt Herrin
jedes Arbeitsschrittes. |