Noch vor wenigen Jahren hätten sich kaum bildende Künstler gefunden, die bei einer Wagner - Extase, oder Wagner - Euphorie mitgemacht hätten, wer hätte diesen Gemütsschwulst gern mitgetragen? WILLKOMMEN IN DER GEISTERBAHN DER GEFÜHLE! Die Lokalität spricht für sich, das alte, marode Telegraphenamt, die Kommunikation von Gestern, und die Gefühlswelt von Vorgestern, doch, schrille Events sind angesagt, und dank der Auswahl der Künstler ist die Sache doch noch genießbar, weil  ins Ironische gekippt, wobei aber auch etliche eher derbe Sachen dabei sind. Und ja, es paßt in die Sommerhitze - Ein Sommer-Event! Oder doch nicht? Die hemmungslosen Egomanen (wie Wagner) haben wieder Saison, und sie haben ein Publikum, wie damals, die Wortgeschwüre, die man da im Katalog lesen kann, kommen in veränderter Form wieder. Die Verheißung von großen Gefühlen, die man teuer bezahlt? Führer-Mentalitäten werden unterstützt, ob man es weis und will oder nicht.

Die Titel der Arbeiten beziehen sich auf Wagner, die Arbeiten selbst nicht unbedingt, das macht die Sacher überhaupt erst sehenswert.