Die
Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, dass ein Afrikaner der
nicht in Frankreich lebt, mit alten Waffenteilen eine Art Eiffelturm
baut - glaubt man - aber dem ist nicht so - Gonzalo Mabunda lebt in
Maputo, er agiert irgendwo zwischen Design und Objektkunst, was ja
auch im Westen kein Widerspruch zur Akzeptanz im Kunstkontext ist,
doch scheinen die Ideen für die Sitzmöbel und Gegenstände
zwischen Nutzbarkeit und freier künstlerischer Gestalt am
französischen Erbe inspiriert, während das Material der
Fundstückbörse lokaler Ereignisse zuzuordnen ist. Wenn man
irgendetwas in der Ausstellung als typisch afrikanisch wahrnimmt,
dann vielleicht der unkomplizierte Umgang mit regionaler
Zuordenbarkeit. Mit der Kunst, was immer darunter auch zu verstehen
ist, werden religiöse Werte verschiebbar, sie werden mit
politischen Einstellungen überschrieben, vielleicht auch Strategien
und Programmen untergeordnet. Die Strukturen, in denen Künstler
agieren, ähneln nur zum Teil Mustern auf anderen Kontinenten,
wiewohl die Darstellung dieser Strukturen von Künstlern und
Kuratoren different beschrieben oder aufgefasst wird. |