KUNSTWERT: Zum Wert von Arbeit,
Innovation, Theorie, Kritik
Spiegelgleich zum restlichen Wertverständnis und der dazugehörigen Honorierung hat sich auch in der Kunst eine Verschiebung von der Akzeptanz, Wertschätzung und Honorierung von Arbeit hin zu einer Honorierung von Medienpräsenz, und der Bezahlung von Werbestrategien durchgesetzt. Hat man vor 20 Jahren noch diskutiert, ob Kunst sich überhaupt durch einen Marktwert definieren kann, ist dieser Diskussionsprozess nun vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Kunst ist vor allem ein Geschäft für viele Randbereiche der Produktion. Der Wert der künstlerischen Arbeit, neuerdings aber auch der Wert von theoretischer Arbeit, hat sich jenseits von direkter Honorierung eingependelt - Arbeit ist nichts mehr wert! Angeblich ist alles Werbung - für die nächste Einladung zu einer wieder nicht bezahlten Leistung? Ein Sessel ist noch ein Gehalt wert, an einer Hochschule für Künste, die kein Geld mehr hat für Projekte. Schulgeld steht als Vision. Wofür? Für die Ausbildung die einen Job ohne Bezahlung garantiert? Auch Wettbewerb hat sich bereits teilweise ad absurdum geführt, denn wenn die Erwählten wieder nichts bekommen, warum sollten sie sich da noch einem Wettbewerb stellen? Wovon sollen Künstler Steuern bezahlen? Künstler stellen oft das Publikum, die Sponsoren und das Produkt das vermarktet wird. Nicht einmal ansatzweise wird studiert, ob die "abgesägten" Allrounderinnen in Kulturinstitutionen, die allein und mit Nebenaufgaben weltweite Aufmerksamkeit und freundliches Service für die Presse verbinden konnten, nicht tausendmal günstiger waren als die "heiße Luft" die uns jetzt um teures Geld verkauft wird. Die Vermarktungsapparate, die Werbung wird aufgebläht, für Kontent ist kein Geld da. Auch Sozialdemokraten handeln nicht wesentlich anders. Die abstrusen Abfindungen für Leute die bewiesen haben, dass sie ihre Aufgabe nicht zufriedenstellend realisiert haben in der Wirtschaft, haben ein Gegenüber in der Geldgebung an Institutionen, die weit eher teuer als gut produzieren. Marktmethoden haben Ideale verraten. Widerstand ist nur ein Wort, wenn alles und alle käuflich sind. Produktvision, Gewissenhaftigkeit, Arbeitsmoral, sind kein Thema, Gewinnmaximierung und Konzeptdiebstahl, Anbiederung ans Publikum und dessen Demoralisierung regen niemanden auf. KUNSTWERT: Werte jenseits von Marktwert von Künstlern geschaffen ?!?!?!>>> |