In der neuen Halle von DI Hermann Eisenköck wirken die Großskulpturen wie ein Maschinenpark rätselhafter Herkunft, im adaptierten Tennengebäude von 1594, wie Erfindungen der Natur, die einer Erforschung harren. Die unbändige Kraft und Formenvielfalt von Gironcoli´s Skulpturenwesen verbindet zweierlei Wachstum, ein geistiges und ein vegetatives. Ob er nun wirklich zufrieden ist mit dieser Lösung, ist schwer abschätzbar, doch hat er immerhin eine würdige Platzierung seines Lebenswerkes noch erlebt, im Gegensatz zu anderen Größen der Bildhauerei. Vielleicht ist sie auch nicht so schief, die Optik, in unmittelbarer Nähe von z.B. Löwen im Tierpark, einen Löwen des Reiches der Kunst ein Gehege anzubieten. Wäre nicht der private Vorstoß gewesen, hätten vielleicht Bund und Land Steiermark auch nicht (so schnell) gehandelt. Neben dem eigenen Werk, wurde auch noch ein Haus für Gironcoli´s Sammlung afrikanischer Kunst bereitgestellt. Sowohl seine eigenen Arbeiten, als auch die zahlreichen afrikanischen Kunstwerke bleiben ohne Kommentar und ohne Zuordnungen - die Erwartung an den Betrachter ist einfach - sich einlassen auf die visuellen Botschaften, sich mittragen lassen in eine Welt, in der alles "jung und neu und wundersam" erfahren werden kann. Der Übertheoretisierung und Politisierung der Kunst hat Gironcoli ein Schnippchen geschlagen, wohl wissend, dass nach 10 Textseiten zu einer Skulptur diese für immer verschwunden ist aus dem Potential elementarer Erfahrungen und der Nachwelt vorwiegend die meistzitierten Kategorisierungen erhalten bleiben. Es kann aber auch sein, dass sein Werk auch nach Bergen von Erklärungen immer noch lächelt wie Mona Lisa. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> |