thecrystalweb                                                                                                                                                                                            Zu einem Museumsneubau besonderer Art: „thecrystalweb

Wolfgang Pauser hat es konzipiert, die Firma Swarovski hat es gesponsert, Karl E. Scherer hat die Software „LIQUID" konzipiert, mit der das virtuelle Museumsgebäude im Netz, als ein begehbarer Kristall, unzählige Ideen, Kunstwerke, Assoziationen, Verknüpfungen zu „crystal" herstellt. Fast alle Museen haben inzwischen Internetplattformen, die mehr oder weniger über das Konzept der Sammlungen, und die Ausstellungen aussagen, gewöhnlich ist es eine Bewerbung der realen Museumssituation. In manchen Fällen haben Museen Datenbanken mit virtuellen Kunstwerken, als neue Sammlungsstrategie angelegt. Mit dieser Museumsidee wurde aber Neuland betreten. Die Erstpräsentation des Museums, das zwar reale Gegenstände zeigt, aber nur in virtueller Form, findet nun im Leopold Museum statt, begleitet von einer Ausstellung von Thomas Feuerstein. Das LIQUID wird als begehbare Installation mit aneinandergereihten Screens präsentiert, die aber fast eine Zusammenarbeit der anwesenden Besucher nötig macht, denn anderenfalls prägt man ahnungslos den Weg durchs Museum wie ihn ein anderer Besucher, der zufällig an der nächstliegenden Screen experimentiert, mit. Der Kristall kann so plötzlich zum Labyrinth werden. Es wird wohl an der „Museologischen Direktorin" Romana Schuler liegen, ihren speziellen Interessen und guten Zugängen zu einer experimentierfreudigen Szene von Künstlern/Wissenschaftlern, dass dieses virtuelle Museum hier eröffnet wurde. Dieser Museumsneubau benötigt allerdings keinen realen Ort, er lässt sich an jedem Computer bequem begehen. Nun, die realen Architekturen im Museumsquartier waren keine Pioniertaten – thecrystalweb ist das schon.

Romana Schuler will diese Präsentation als Start verstanden wissen, für die Etablierung ganz neuer Bereiche der Kunst im Leopold Museum. Sie bringt ein Hintergrundwissen mit für solche Projekte und kann dadurch im Museumsquartier auch Maßstäbe setzen, für Kunst mit neuesten Technologien.                 JANA WISNIEWSKI

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