Die Diskussion im Liechtenstein Museum endete harmonisch, trotz aggressiver Diskussionsleitung vom Chefredakteur der Presse und Mitveranstalter des Wiener Kulturgesprächs. Die Gemüter erhitzen sich schon länger wegen einer nicht mehr Verlängerung von Edelbert Köb, des derzeitigen Leiters des MUMOK (davor erfolgreicher Leiter der Wiener Secession und des Bregenzer Museums moderner Kunst), aber auch über die Evaluierung der Museumsarbeit der Bundesmuseen, anhand einer Expertise von Fachleuten die von der zuständigen Ministerin Gehrer in Auftrag gegeben wurde. Seltsame Dinge stehen allemal im Raum. Aus den vielen Erwägungen der Jury, werden einzelne Aspekte hochgespielt und medial vermarktet ohne sich um den Rest der Studie zu kümmern. Die Austragung der Museumsdebatte mit einer Wortwahl wie Feudalherren mit Blick auf das eigenverantwortlich handelnde Liechtenstein oder Stalinismus bezüglich der Wünsche einer Eingemeindung auch privater Museen plus Dachkonstruktion, die entscheidet wo was fehlt, dient der Sache jedenfalls nicht. Die Vielfalt gewachsener Strukturen macht ja den kulturellen Reichtum Wiens aus und ist halt nun mal zu einem beachtlichen Teil durch Sammeltätigkeit Adeliger entstanden. Wäre es nicht klüger, sich um die Ressourcen dieses Jahrhunderts zu kümmern, statt die Vermarktung bestehender Substanzen überbewerten? Haben nicht die Medien eine Eigendynamik entwickelt, die man bezüglich der ein- oder anderen Aussage von Museumsdirektoren oder Politikern mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen sollte? Stets und immer eine halbe Sache war das MUMOK, von der Unterbringung im Schwanzer Pavillon, über das Liechtenstein bis zu einem unter vielen Bauten im Museumsquartier, das hat aber nicht der derzeitige Direktor Edelbert Köb zu verantworten. Es wäre vielleicht klug, und billiger, ihn jetzt eine Weile arbeiten zu lassen, der nächste Direktor fängt womöglich wieder am Punkte Null an. Es scheint ja auch einen Konsens der Fachleute zu geben: