simultan zwei sammlungen österreichischer fotografie Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg bis 15.01.2006 Urs Stahel, Direktor des Fotomuseums in Winterthur in der Schweiz traf die Auswahl aus der Sammlung des Bundes und der Sammlung des Rupertinums, beide gelagert und bearbeitet in Salzburg. Fotografen, die sich auf den besonderen Augenblick konzentrierten und als Rüstzeug eine Gabe mitbrachten, den richtigen Ausschnitt zu wählen, die Stimmung der Gestik bei Personen und des Lichtes vor Ort zu nutzten um Aussagen zur Lage transportieren zu können wie Ernst Haas, sind in Ausstellung und Katalogbuch wenig präsent. Es dominiert nicht die Fotoszene, sondern die Kunstszene. Das fotografische Bild ist weit eher ein Dokument einer performativen Handlung, beruht auf Konzepten von aktionistischenen Künstlern oder Konzeptkünstlern. Rudolf Schwarzkogler hat seine Aktionen für das fotografische Bild konzipiert, daher wirken sie auch im Fotokontext als wichitger Beitrag zu Fotokunst in Österreich. Da aber Österreich mit dem Aktionismus eine sehr starke Position im internationalen Kunstkontext einnehmen konnte, ist es verständlich, dass man auch jene Bilder inkludiert, die weit eher der Dokumentierung von Kunstpraxen dienen, die auch dem Theater zugeordnet werden können. Michaela Moscouw setzt diese "österreichische" Tradition unter anderen Vorzeichen fort - die Vorgehensweise ist ähnlich , die transportierten Themen sind andere. Das fotografische Bild hat wie bei Schwarzkogler eine heftige Aussage, die keines konzeptuellen Unterbaus bedarf. Bei Markus Schinwald denkt man dann eher an ein Filmstill als an Theater, Performance oder Aktion, beim Konstrukt für das fotografische Bild. Jedes einzelne Bild ist mit Bedeutungen aufgeladen und wirkt genauso intensiv wie die Fotos von oder über die Aktionisten. Erwin Wurm hat einen künstlerischen Kreislauf geschaffen, vom entfremdeten Textil zur Skulptur, zur Performance, zum Video mit aktionistischem Inhalt bis zum Standbild, das aber auch fotografischen Kriterien standhält. Die Leichtigkeit, mit der eine Formation in eine andere transformiert wird, ohne zum Dekor zu verkommen oder zum Pausenfüller, ergibt besonderen Genuß bei Serien. Österreich hat kein umfassendes Fotomuseum, aber etliche Institutionen, deren Macht, Druck und Ausgrenzungsstrategien auch bei dieser Ausstellung fühlbar werden. Kein Wunder, wenn man sich dann auf die in der Kunstszene gut vertretenen Künstler stützt, schließlich geht es ja im Bedenkjahr um Repräsentation. |