von möchtegernprominenzen, dekonstruierten superstars und voyeuristischen prinzipien erzählt eine ausstellung in kunsthalle und kunstforum wien warhol und madonna haben sich im aufmerksamkeitszirkus gleich alle positionen gesichert - selbstreflexiiv, vereinnahmend, geschäftstüchtig, flexibel und enorm begabt, setzten sie die parameter in mehreren kontexten auf der strecke bleibt in den ausstellungen die ursache für die starwerdung, das revolutionäre potential der stars, der lebensverzehrende einsatz und unser bedürfnis nach tabubrüchen, markanten einschnitten ins gesellschaftliche regelwerk, das von den superstars geleistet wurde der focus liegt auf der maschinerie der öffentlichkeitsarbeiter, dem neid auf ruhm und geld und der reflexion des siegeszuges von marken so kommt es, dass die künstler die sich selbst auf die schaufel nehmen mehr freude machen, urs lüthi der alt, fett und glatzert, mit harter kunstarbeit seinem jugendbild als schöne mannfrau paroli bietet, maurizio cattelan der sich selbst samt filzanzug und revolution auf den kleiderbügel hängt, oder g.r.a.m. die mit picasso die brötchen teilen möchten es ist nun einmal nicht so, dass etwa jeff koons, christo, gilbert&george den gleichen grad an begeisterung auslösen konnten wie che guevara, lara croft, michael jackson, denn dahinter wird mitgedacht: soziales engagement, emanzipation und...no matter if you are black or white... österreichische prominenz in kunst-und-warenwelt die wirklich die welt kennt fehlt ...wie wär´s mit falco und mozart (er war ein superstar, er war so populär) mit valie export und romy schneider, mit hollein und coop himmelblau, mit hermann maier und der sachertorte? die superstars kamen oft genug aus der armenzone, wie marilyn monroe, sind selten so dumm wie sie dargestellt werden und meistens schrittmacher für neue entwicklungen...... die mega-idole aus film und pop als ikonen dämonischer leere zu sehen, das ist lokaler snobismus hat elvis nicht weit öfter mit der gitarre gespielt als mit dem colt? repräsentiert die sündteure villa sein angedenken? war nicht das weiche gesicht mit "schmalzlocke" und der hüftschwung, eine entgegnung auf harte kantige männeridole und die wilden tanzmuster bei rock and roll, die der jugend der 50er jahre spass machten eine emanzipatorische entgegnung auf die scherben die der 2. weltkrieg hinterlassen hatte? die superstars sind weder "heidnische noch nicht heidnische götter", sie verkaufen nur karten für konzerte, filme, cd´s und allerlei drumherum - nachgemacht und angehimmelt werden sie freiwillig ohne einschulung oder dressur, sie verlangen keine gesetzlich vorgeschriebenen kirchenbeiträge, verbieten nicht vorehelichen sex, grenzen frauen nicht aus ihrer fangemeinde aus....müssen allerdings als mutmaßliche kinderschänder mit stündlichen vorverurteilungen auf der ganzen welt rechnen zum unterschied von katholischen würdenträgern, über die die kirche auch dann noch schützend die hände hält, wenn schuld bereits bewiesen ist.....darüber hinaus halten sich religionskonzerne viel hartnäckiger und sind viel reicher............. auch die marken mit ihrer allgegenwärtigen präsenz und werbung "müssen" nicht gekauft werden, es gibt immer alternativen, ja man hat sogar die möglichkeit produktion zu steuern durch verweigerung |