VERRÜCKTE LIEBE Von Dalí bis Francis Bacon, Surreale Kunst aus der Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch im Ba-Ca Kunstforum bis 18. Juni, ist in erster Linie eine Stück Erinnerung an eine Haltung von Künstlern, die es wagten über die Realität hinaus zu denken und zu arbeiten. Es ist aber auch eine Ausstellung darüber, was Bestand hat, denn die "politisierte" Kunst, die Kunst "im Dienste von", ist wenig später kaum das, was Menschen noch bewegen kann. Die Faszination des Surrealismus ist das Rätsel, die Herausforderung für Geist und Gefühl, die Notwendigkeit den Alltag verlassen zu müssen, der Aufbruch zu unbekannten Ufern. Ist es nicht das, was wir von Kunst wirklich erwarten?

Ob dies nun René Magritte, Bild 1+2, oder Joan Miro, Bild 3+4 zelebrieren, Yves Tanguy, Bild 5+6, oder Salvador Dali, Bild 7+8, die Bilder aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spiegeln eine Aufbruchstimmung die wir nachvollziehen können.

Die Sammlungsstrategie, oder doch besser gesagt die Sammler-Leidenschaft dehnt den Surrealismus aus, auf Objekte die im Geiste surreal sein mögen, aber nicht mehr zu dem von Kunsthistorikern festgeschriebenen Zeitrahmen gehören. Diese Freiheit sei ihnen gegönnt, vor allem weil auch dieser Gedankengang bildhaft nachempfunden werden kann - alles was über ein reales Wahrnehungsvermögen hinausgedacht und zu Bild gebracht wurde, könnte als surreal eingereiht werden. Wir wollen mit Kunst leben, beteuern die Sammler, Kunst ist Leidenschaft, nicht Spekulation! Schön, dass sich hier Künstler und Käufer treffen, nur Administratoren, Vermarkter, Bewerber, Politisierer haben das noch nicht begriffen - Kunst ist eine Kraft die nicht manipulierbar ist.