Mozart´s
Hoellenfahrt wird durch Künstler inszeniert, die es
eigentlich wissen müßten - die Mozarts von heute und morgen definieren
sich nicht durch Mozarts von gestern!
Der permanente Geldmangel bei Zeitgenossen, (produziert durch Subventionierung, statt durch Geld für kreative Arbeit) führt dann dazu, dass strategisch ins Leben gerufene Festivals und Zurschaustellungen von zugkräftigen Kunstfiguren die längst verstorben sind, als Raster und Klammer für zeitgenössische Produktionen, eigentlich vorwiegend im Negativen wühlen und die Entgleisungen des Marketings paraphrasieren. Mozart als Mozartkugel ist schlicht nicht mehr auszuhalten, ob sie nun als Schokolade über Gesicher fließt, als Marzipan auf Körper aufgestrichen wird oder die Startseiten von Webseiten ziert. Auch Mozart´s Bettelbriefe, von zeitgenössichen Autoren an "Betuchte" versandt, sind ein untaugliches Tool, weil der Kontext nicht stimmt. Ein im Stile von damals an einen "Logenbruder" versandter Hilferuf ist eine Sache, auch wenn der Autor, Mozart, durch "lockeren" Lebenswandel (Spielschulden) dazu gezwungen war, ein identer Brief nur mit anderer Adresse (Christoph Theiler) kann nicht verstanden werden, weil der Autor des aktuellen Bettelbriefes weder so bekannt ist, noch dem Ansprechpartner in irgend einer Weise verbunden ist. Was wird am Ende dieses Mozartjahres bleiben? Die über Mozart hinausreichenden zeitgenössischen Musiken, die Genies von heute - sind sie überhaupt gefragt in diesem Mozartjahr? Geht es nicht darum die Stadt Wien mit Mozart zu bewerben, ihn von Salzburg abzukoppeln? Wird nun Mozart ein zweites Mal "Stichwort Salieri" auch wenn er Mozart "nur" durch geeignete Vernetzung: Musikverein! ins out gedrängt hat und nicht wirklich umgebracht hat, ins Massengrab gestoßen, diesmal in ein mediales! Die Scherzkekse unter den Künstlern gefallen den Gemeinderäten ecetera immer ganz besonders, was wieder einmal den Künstler als Clown zementiert. Es kann kein Zufall sein, dass bei der Vernissage die Politik anwesend und die Kunstszene abwesend war. Toll, wenn der Mentor des Mozartjahres schon zitiert, was die Medien am nächsten Tag berichten werden, dann wissen wir was wir zu sehen, hören und zu denken haben! Fest steht jedenfalls, dass auch manche Genies von gestern gut bezahlt waren und international anerkannt, stets bedrängt durch weniger begabte Neider, abgehoben durch einen Mangel an Realitätssinn und durchaus von dem ein- oder anderem Laster geplagt. |