IL POTERE
DELLE DONNE in Galleria Civica di Arte Contemperaneo di Trento
11.03.-11.06.06
The Power of Woman? Immer noch, immer wieder, oder gerade jetzt wieder eine wichtige Frage? Mit einem Diskurs via E-Mail zwischen zwei großen Frauen in der Kunst, Valie Export und Joan Jonas begann eine Befragung zu was war, was ist, wie positionieren sich Frauen im Kunstkontext, was sind die Hintergründe, wohin geht die Reise. Luca Beatrice, Caroline Bourgeois, Francesca Pasini und Martha Wilson leisteten kuratorische Arbeit, die Ausstellung wird als Diskussionsplattform verstanden. Was Künstlerinnen in ihren Arbeiten signalisieren, hat oft mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun, es ist demnach auch eine weibliche Sicht der Dinge. So manche Utopie hat sich zerschlagen, andererseits sind viele Ansprüche und Aufforderungen Gesetz geworden. Die Probleme können heute nicht mehr in einer Gegenüberstellung der Lebenswirklichkeiten von Männern und Frauen dargestellt werden, weil Frauen einerseits Karriereleitern erklommen haben, es anders gemacht haben, zum Teil auch besser als Männer, andererseits liegen aber auch viele Probleme in den Frauen selbst und nach wie vor ist die Betreuung von Kindern eine weit eher der Frau zugeordnete Aufgabe und auch ein Wunsch, dem nicht genügend strukturelle Aufmerksamkeit gewidmet wird bei den Budgets der Regierungen. Erneut sind Religionsführer die Kriegstreiber im Kampf der Geschlechter, daher bieten sich erneut Wellen der Solidarisierung z.B. für islamische Feministinnen an, die für ihre Welt ebenfalls, oder jetzt notwendiger als bisher, neue Ordnungen anstreben. Als Besucher im Web bietet sich das von Martha Wilson begründete Franklin Furnace Archive an. Es geht hier aber nicht um eine Webseite zur Ausstellung, sondern um eine Einrichtung, die im Sinne vieler Ansprüche die Künstlerinnen in die Welt gesetzt haben auch funktioniert. Da es sich um eine Sammlung von Performance-Kunst, Kunst als Publikation (Bücher und Zeitschriften) sowie Liveart im Internet handelt, kann allerdings festgestellt werden, daß in diesen Disziplinen Frauen sehr aktiv waren. Es wird auch jährlich ein Förderprogramm ausgeschrieben, das durch jährlich wechselnde Jurien, bestehend aus KünstlerInnen, doch wohl jährlich erneut eine Chance bietet, entdeckt zu werden. Es ist auch hierbei eher eine "weibliche?" Vorstellung von Fairness, ein Preis für Künstlerinnen ist es nicht. In erster Linie geht es um Avantgarde, radikal und angstfrei. |