Emotionalisierung des Temporären. Der innere Widerstand der Phantasie.

Den aktuellen Tendenzen, denen man mit einem künstlerischen Statement von Thomas Draschan nähertreten kann (es geht nicht darum was ein Künstler macht, sondern was er hat) stehen Kunstproduzenten kritisch gegenüber. Die Erhaltung/Etablierung einer nicht "musealisierten" Struktur ist das Anliegen. Die Umbaupläne scheinen den Initiatoren des dreitägigen Programms ein weiterer Schritt in eine Musealisierung Wiens zu setzen. Tatsächlich werden ja zunehmend Ausstellungen mit Leihwerken aus Sammlungen gemacht, was einer aktuellen Kunstproduktion wohl kam Auftrieb verleiht. Geld fließt jedenfalls seit geraumer Zeit (auch öffentliches Geld) vorbei an den Produzenten, in Organisationen, Werbung, oder überspitzt gesagt, in die Buchhaltung. Die für die immer komplizierter werdende Formularkultur implementierten Servicestellen werden zunehmend von den „Buchhaltern" der Subventionswerber besucht, denn der Erfolg eines Ansuchens hängt wesentlich mit ihrer Fähigkeit zusammen, den kunstfernen Anforderungen zu entsprechen. Die Autoren schauen immer öfter durch die Finger.

Bei dieser Initiative haben sich bereits im Kunstkontext namhaft platzierte Künstler, wie Ines Lombardi oder Peter Friedel mit aufstrebenden Künstlern solidarisiert. Auch wenn die drei Tage chaotisch über die Bühne gingen, das UNLUSTSPIEL bezeichnet eine UNZUFRIEDENHEIT die nun aufgebrochen ist. Der Austragungsort, das 20erHaus ist in mehrfacher Hinsicht als Symbol zu sehen. Vernachlässigt, mit unpassenden Ansprüchen konfrontiert, hatte der Ausstellungsplatz den Glanz und die Lebendigkeit verloren, die er viele Jahre lang hatte, für Temporäres, Aktuelles. Musealen Ansprüchen konnte die Ausstellungsarchitektur von Schwanzer sicher nie genügen. Die offene Struktur würde reanimiert, weiterhin als Treffplatz für Gegenwartskunst animierend wirken. >>>>>>>>>>>