stadtplanung:
CORP 2002 TREFFPUNKT DER PLANER(INNEN) an der Technischen Universität Wien Wer plant Europas Zukunft? War in den letzten Jahren Stadtplanung das große Thema, so ist es nun die Vernetzung der Städte, der Regionen, real und virtuell gesehen. Zum Ansehen der Städte tragen nun auch die Verkehrsknotenpunkte bei, die Bahnhöfe, Airports, Busterminals und die Netzwerke über Glasfaserkabel, die Darstellung im Internet. Die Europaregion Wien, gemeint ist eine Strecke von St. Pölten bis Györ, also die Ostregion, wird nach wie vor als Hoffnungsträger gesehen, als möglicher Knotenpunkt, der die Transfers managt, von Ost nach West, von Nord nach Süd, wenn die Osterweiterung Europas Wirklichkeit geworden ist. Allerdings, so die Kritik des Institutsvorstandes für EDV-gestützte Methoden in Architektur und Raumplanung an der TU Wien, Georg Franck, als Wissensstandort befindet sich Wien noch im Dornröschenschlaf. Wissen kann erst Exportgut werden, wenn es über die Gratis-Info, die vorwiegend dazu dient, Aufmerksamkeit zu erheischen, hinausgeht – er fordert mehr Graduiertenprogramme. Der Wiener Planungsstadtrat beeilte sich daraufhin festzuhalten, dass die Stadt Wien mit TU und UNI zu arbeiten gedenkt und bezüglich ihrer Verkehrskonzepte, eine Größenordnung anstrebt, die der Osterweiterung gerecht werden könnte. In einem „Stadtzeitung Falter Extra-Blatt" wird auch gleich diese „Europaregion als Weltmetropole" vorgestellt. Rudolf Schicker setzt also die Idee, die Bernhard Görg ins Gespräch brachte fort, nur sieht der Verbund Wien, Niederösterreich, Burgenland jetzt wie Großwien aus. Planen oder reagieren, das bleibt auch nach der „Geo-Multimediale" die Frage, denn zunehmend tragen Bürger Verantwortung, planen Wirtschaftskonzerne schneller als die transnationalen EU-Gremien. In die Selbstverantwortung entlassen oder gestoßen, informiert sich der Bürger in den weiten Netzen und sucht sich die Vorbilder (Lehrer) selbst, die Universitäten geraten unter Zugzwang. E-Learning ist im Vormarsch, das Internet hat die CD-Rom abgelöst, dennoch kann immer wieder festgestellt werden, dass nichts über einen guten Vortrag geht, bei dem man schneller als bei so mancher hochgepriesenen Software, das Wesentliche erfassen kann. Von der Praxis des Teleatlas bis zu virtuellen Leitinstrumenten über dem Stadtraum, wie ihn der „sofar Netzkunstverein" erträumt, reichen die Datenfeststellungsstrategien. Planungsplattformen agieren zunehmend in beiden Disziplinen, der Realen, von Verkehrswegen, Knoten und Stadträumen, sowie deren virtueller Darstellung. Von der virtuellen Vision zur konkreten Strategie und retour zum papierlosen Transfer reicht die Praxis der Planer. Eine Zweiklassengesellschaft bezüglich der Nutzung neuer Technologien, wie sie jetzt noch durchaus im Raum steht, wird sich in wenigen Jahren als überholt erweisen, wenn in allen Schulen ein Laptop das Schulheft ersetzt haben wird.
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