Es ist nicht ganz leicht, sich vorzustellen, was mit Performative Science gemeint ist. Peter Weibel installierte den Physiker und Mathematiker Hans H. Diebner am ZKM für Basis Research, denn bei einem zeitgenössichen Unternehmen, das ähnlich wie das Bauhaus der letzten Jahrhundertwende alle Künste, nicht nur die Visuellen versammelte, ist Wissenschaft und Philosophie ebenso gefragt und gehört ergänzt durch die Hinterfragung von wissenschaftlichen Praktiken und deren Darstellungsformen.

Unter "Performative Science" hat sich in der Folge ein Institut etabliert, welches zu den Bereichen Performative Philosophie, Operationale Hermeneutik und Performative Wissenschaft arbeitete. Dabei wurde mitunter Performance als ein Tool eingesetzt, welches im Dienste der Wissenschaft, genauere, verborgene, weil emotional verdeckte, nicht hinterfragte Strukturen an den Tag bringen sollte.Verschiednste Dinge wurden angegangen, wie etwa "Sonification of Brain Activity" und werden in diesem Buch beschrieben.

Projekte wie etwa "Micro Relativity" wurden realisiert und sind jetzt im Medienmuseum zu sehen. Es geht um die von Werner Heisenberg in Formel gefaßte Unschärferelation mikrophysikalischer Systeme und die durch Messung verursachte Störung. Mit einer Videokamera wird der Betrachter von "Microrelativität" zum aktiven Bestandteil des Werkes. "Das per Zufallsgenerator animierte Vertauschen der zeitlichen und räumlichen Koordinaten der Bildpunkte spiegelt das Abbild des betrachtenden Besuchers erkennbar, wenngleich verfremdet wieder."