LOIS RENNER
"Hybride" in der Mario Mauroner Contemporary Art, Vienna
Seit etwa 15 Jahren widmet sich Lois Renner dem gleichen Thema, der Baustelle Atelier, dem Arbeitsumfeld, und einer Verschränkung von Malerei und Fotografie. Für einen Fotografen ist das ein sicher ungewöhnlichesThema, denn die Welt lockt, Motive gäbe es genug. Als Maler ist es aber ein ebenso ungewöhnliches Thema, denn wenngleich es auch komfortabler ist in einem Atelier zu malen, so bedeutet es dennoch eine Beschränkung auf den Akt der Arbeit. Nun kommt noch der Architekt hinzu, denn Lois Renner baut sich seine Ateliersituationen als Modell, um sie dann mit malerischen, fotografischen Details anzureichern und erneut abzubilden. Hinzu kommen noch Modelle, sei es das "klassische" weibliche Modell, mitunter angelehnt an historische Vorbilder in der Malerei, oder auch das Selbstbildnis, der Maler im Atelier. Mag sein, dass es 15 Jahre dauert, um das Meisterwerk zu schaffen, das einem Künstler immer vorschwebte, mit dem wandfüllenden Bild "GALAXIS" scheint es erreicht. Der Ausgangspunkt, der äußerste Rand/Rahmen, ist der klassische Spannrahmen, und zwar so gemalt, als ob man von hinten auf ein Bild schaut, auf dem man normalerweise dann eben die leere Rückseite/Leinwand sieht. Darin entwickelt sich ein Szenario, welches sich mehrfach überschneidend, überlappend, eine Atelierlandschaft zeigt, die alle Funktionen die der Künstler dort ausübt, als Baukünstler, Maler, Fotograf, ja auch als Musiker inkludiert. Dabei machen sich die einzelnen Techniken geradezu selbstständig, schweben im Raum, ergeben weitere Raumtiefen und vor allem die perfekte Phantasie von Arbeit und Leben wie sie sich für einen Künstler stellt. Wenn man alle Bilder in der Galerie aufmerksam betrachtet hat und die Katalogbücher dazu, kommt man zu den Schluss, dass dieses Bild nicht mehr zu überbieten ist. Es stellt sich die Frage, was wird er ab nun tun? |