Mit I LIKE AMERCA Fictionen des wilden Westens, zeigt die SCHIRN KUNSTHALLE Frankfurt ein Phänomen, das uns jetzt nur zu klar sein sollte, aber schon weit früher wirkte, Wünsche kann man herbeiführen, die müssen mit der Realität des in Aussicht gestellten nicht viel zu tun haben, Faszination ist ein Drittes. Karl May als Old Shatterhand, eine Postkarte die nicht zuletzt zeigt, dass der Autor eher schmächtig war, vieleicht ersann er gerade darum so mutige Abenteuerer in Ländern in denen er selbst nie gewesen ist. Dennoch haben sie Generationen von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen begeistert. Über die Bücher hinaus ist auch der Wilde Westen zur Projektionsfläche der Wünsche nach einem abenteuerlichen Leben geworden. Dr. Pamela Kort, die Kuratorin der Ausstellung, zeigt dass weder die deutsche noch die amerikanische Sicht des Wilden Westens sich wirklich um Realitätsbezogenheit bemühte. Nun, Deutsche wanderten in großer Zahl nach Amerika aus, um sich dort als Pioniere anzusiedeln, sie hatten ein offeneres Verhältnis zu den Indianern, als Amerikaner. Aby Warburg war 1896 wirklich in Arizona, studierte die Kultur von Indianern und trägt hier eine Hemis-Kachina-Maske Das Vermächtnis der Prärie, so sah der Wilde Westen um 1920 in Filmen aus (Film Still) Der Wilde Westen wurde in allen Medien vermarktet. Unter den vielen Bildbeispielen der Faszination, die der Wilde Westen auf Künstler ausgeübt hatte, ist die Arbeit von Joseph Beuys zwar ein Nachzügler, aber gerade durch die Distanz und die Stringenz interessant. FilmStill aus "I like America and America likes me" Beuyes in Interaktion mit einem echten Coyoten, mit dem er in einem Raum eingesperrt Zeit verbringt. Da ist schon der Bruch zwischen Faszination und Kalkül als Offenlegung drin.
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