Die Malerin Johanna Kandl, der Fotograf Helmut Schäffer, leben und arbeiten seit 10 Jahren gemeinsam als Helmut & Johanna Kandl. Die Ausstellung "Kämpfer, Träumer Co" im Lentos Museum in Linz, ist dem Zeitraum gemeinsamer Arbeit gewidmet. Die Malerei von Johanna Kandl vermag die subtilen Aufzeichnungen von Ausschnitten aus der Realität individuellen Erlebens, denen die Künstler an vielen Orten nachgehen, zu typisieren. Mehr als in jedem Foto oder Video, läßt sich Leben verdichten, so als ob in der einen Person, gleich mehrere gemeint wären, Viele, die das so ähnlich erleben würden. Gegenüber einer fotografischen Aufzeichnung bleibt ja auch der Rahmen offen, es läßt sich allerlei integrieren, was vielleicht so nicht exakt vorgefunden wurde. Auch der Zeitrahmen ist dehnbar, es könnten am selben Platz zu unterschiedlichen Zeiten, Szenarien stattgefunden haben, die letztlich über den Zusammenhang mehr aussagen können. So stellt sich Realität in einem übehöhten Maße ein und wird durch die eingebrachten Texte noch in andere Zusammenhänge gebracht. Hinter, über, unter der Fassade individueller Realitäten, wirken die Werbeslogans, die globalen Versprechungen, die lokalen Einordnungen, die kollektiven Träume, Wünsche und Begehrlichkeiten. Naivität und Berechnung mischen sich, letztlich meist zu Ausgeliefertheiten. Besser leben wollen alle, nur ist ja gerade dort die Falle aufgestellt. Werden sie durchschauen wie die Dinge ausgelegt sind, werden sie Alternativen finden, oder auch nur suchen? Über all den Bildern liegt gleichzeitig eine große Ruhe, die man auch als Unausweichlichkeit deuten könnte. Viel Lebensweisheit kann man in den zahlreichen Bildern finden, es bleibt nicht bei Ironie, bitterer Anklage, es gibt auch Verweigerung und als besonders vielversprechende Variante....and then, capitalism went out of fashion.....(Das ist nicht so unwahrscheinlich wie es klingen mag, denn auch andere Autoren , Sänger, Künstler, haben das schon angedacht - jenseits von Kommunismus, versteht sich - als neue Lebensmodelle)
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