http://www.vbkoe.org/cyber_feminism_past_forward.htm

Evelin Stermitz http://es@mur.at/cv.htm  hat als Kuratorin und Netzkünstlerin auch eine Webseite für das Projekt Ausstellung in der VBKÖ, der ersten Vereinigung von Künstlerinnen in Wien, mit Galerie in der Maysedergasse 2, sehr zentral gelegen, direkt hinter der Wiener Staatsoper, geschaffen.

Alle Webseiten von den geladenen Künstlerinnen, kann man von der Startseite weg anklicken. Die Webseite ist so informativ, dass sich nur noch ein Gespräch als Ergänzung anbot.

Die Ausstellung war auch mit Diskurs und Workshop am Ende der Ausstellung sehr auf Kommunikation eingestellt, die vom virtuellen Raum zum realen Raum fortschreiten sollte.

Im Gespräche mit Rudolfine Lackner (Präsidentin der VBKÖ) und Evelin Stermitz Co-kuratorin von cyber feminism past forward.

E.St. Ich habe Rudolfine Lackner vor zwei Jahren kennen gelernt bei der Ausstellung „Weibliche Positionen in der Skulptur" und sie hat mich später dann kontaktiert und zu dieser gemeinsamen Ausstellungskonzeption ermuntert.

J.W.: Weil du als Web/Netzkünstlerin dafür prädestiniert bist? Ist das eine Galerie für Kunst von Frauen?

R.L.: Nicht unbedingt nur für Kunst von Frauen, wir haben einen poststrukturalistischen Ansatz zu Gender, den wir auch verfolgen und pflegen. Es hat auch einmal z.B. StudentInnen von der Angewandten gegeben, die selbst ein Projekt initiiert haben, der Schwerpunkt liegt aber schon auf Künstlerinnen.

J.W.: Das ist aber schon beachtlich, die Anzahl von Netzkünstlerinnen, die hier zusammengetragen wurden.

E.St.: Ich habe mein Netzkunstprojekt gemeinsam mit Studenten auf der Uni in Ljubljana entwickelt, da wollte ich eigentlich auch mit Frauen arbeiten, aber es war nicht möglich eine Frauengruppe zu finden für dieses Projekt.

J.W.: Grundsätzlich gab es aber die Möglichkeit an der Uni Netzprojekte zu realisieren?

E.ST.: Dort arbeitet die Kunstakademie gemeinsam mit der Fakultät für Computer- und Informationswissenschaften zusammen.

J.W.: Dort bist du, an der Akademie für Bildende Kunst in Ljubljana, Slowenien?

E.St.: Ja, und es können mit der Fakultät für Computer- und Informationswissenschaften bei Prof. Dr. Franc Solina, zusammen mit der Akademie Projekte entwickelt werden, ich machte dort Seminare.

Es gibt in diesem Überbegriff ArtNetLab, interdisziplinäre Projekte von Informatik-Studenten mit Kunststudenten. Sie entwickeln Installationen oder Netzprojekte. Ich finde das schon sehr gut, denn wie kann ein Künstler Programmierer sein? Man kann nicht Beides sein, oder braucht sehr viel Zeit dazu. Wenn ich allerdings zwei Wochen dazu brauche, um zu erklären wie ich das haben will, dann lerne ich das lieber selber, das ist allerdings nicht einfach. Andererseits fühlen sich die Informatikstudenten ausgenützt von den Künstlern, weil die Künstler machen dann die großen Projekte und sind überall publik.

J.W.: Die Techniker müssten sich nicht ausgenützt vorkommen, wenn man ihren Namen gleicherweise transportiert.

E.St.: Andererseits ist das ein sehr guter Austausch, den der Prof. Sreco Dragan von der Akademie initiiert hat und das ArtNetLab ist gegründet worden von Matjaz Jogan. Das ist ein interessantes Projekt, weil wirklich sehr schöne Sachen entstehen.

J.W.: Deine Ausbildungssituation hat dir sehr zugesagt?

E.St.: Mein Studium nennt sich Visuelle Kommunikation und in Ljubljana gibt es dieses Mentorensystem, man kann sich nicht wirklich aussuchen was man macht, 2 Mentoren legen genau fest, welche Seminare und Prüfungen und so weiter man machen muss.

J.W.: Wirklich?

E.St.: Ja, so bin ich dazu gekommen, über meinen Mentor Sreco Dragan, der macht Video und Neue Medien und da habe ich das entwickelt. Es gibt sehr viel Kommunikation und es ist für mich ganz normal über das Internet Projekte zu machen, auch mit Menschen die ich wahrscheinlich nie in meinem Leben kennen lernen werde.

J.W.: Das ist aber auch ein Stück Zukunft

E.St.: Man braucht halt auch die technische Hilfe bei den künstlerischen Projekten. Es wäre auch schön wenn es um frauenspezifische, oder Gender Projekte, feministische Sachen geht, wenn man dann wirklich auch mit Frauen zu tun hätte, von Frauen lernen könnte.