Geht es um Kunst im Internet, sind die Grenzen schnell überwunden, bedienen sich Künstler dann auch noch der englischen Sprache, steht ihrem Eintritt in den internationalen Kunstkontext nichts mehr im Wege, daher kennt man die Webseiten von Young-Hae Cheng, sie haben sich durch ihre strenge Arbeit mit dem Wort eingeprägt. Ein einfaches und eindringliches Zeichen setzt auch eine Videoarbeit von Park Junebum der lediglich ein umgeworfenes Fahrrad zeigt, bei dem sich die Räder nutzlos weiterdrehen. Das mag in der Vorgehensweise an abstrakte und konzentrierte Traditionen in Koreas Kunst erinnern, neue Medien hinterfragen die Zeichen der Zeit kritisch, die sich nun schneller zu drehen scheint. Ein riesiges Gemälde in realistischer Weise gemalt, bietet eine Collage zu den Umbrüchen, Veränderungen, Shin Hak-chul zeigt was als Welle internationaler Lustbarkeiten hereinschwappt in ein Land im Aufbruch.

Ganz besonders perfekt in Aussage und Gestalt sind die Skulpturen in dieser Ausstellung von Gimhongsok (die Stahlskulptur LOVE) und Steven Gontarski, der den menschlichen Körper in leicht surrealer Manier direkt als Stoff aus dem die Botschaften sind nützt. Auch sie haben, wie die Medienkunst vollumfänglich den Schritt in die Internationalität unternommen. Taboos sind ja ganz allgemein für Künstler nicht bindend, damit wird immer elastisch umgegangen, es sei denn die Künstler baumeln an politischen Ketten oder liegen zu weich im Bett des Kunstmarktes. Insoferne ist Elastic Taboos ein schöner Titel für Kunstproduktion überhaupt.

Die beiden Kuratoren KIM Seung-duk und Frank Gautherot haben nicht einen Strang, einen Teilbereich der koreanischen Gegenwartskunst herausgegriffen, sie geben einen Überblick der Korea als interessanten Partner in der Kunstwelt positionieren kann.