Valie Export´s Arbeiten haben viele mediale Ausdrucksformen durchschritten.Gewürdigt und festgeschrieben wurde sie vorwiegend als Feministin und als Medienkünstlerin. Im Überblick, zu dem die Filmserie im Filmmuseum nun Bausteine im Original lieferte, die schon lange nur in Publikationen präsent waren, erhärtet sich der Eindruck, dass es um die Freiheit der Kunst geht, zu sagen was not tut, einen Ausdruck für nahezu unsagbares Befinden zu kreieren, jede Art von technischen Grenzen und gesellschaftlichen Konventionen zu überschreiten um Essentielles aussagen zu können, über den Stand der Dinge. Und das hat sich nun einemal seit den 60er Jahren Frau genauso getraut und herausgenommen wie Mann. Valie Export hat es drüber hinaus auch noch verstanden, aus ihrer künstlerischen Position und ihrem Ego als Künstlerin einen Markennamen zu machen. Das machen männliche Künstler schon lange, Frauen ihrer Generation (vor allem in Österreich) waren da auch bei ebenfalls guter künstlerischer Qualität zu zögerlich, im herkömmlichen Sinne "weiblich", sozialromantisch oder mit Skrupeln behaftet, die in der Kunstwelt fehl am Platz sind. Sie hat das Zeug zur Kunstikone und ist der Exportartikel geworden, der sie (auch wenn die Namensfindung auf und mit der Zigarettenschachtel EXPORT nur Zufall war) werden wollte.Irgendwie ist es ihr auch gelungen, den Schmerz (bei den Selbstverletzungen bei Performances) nicht im eigenen Gesicht sichtbar werden zu lassen. Je nach Rebustheit oder Sensibilität von ZuschauerInnen, geht die Qual aber dirkt auf die Betrachter über. Mag sein, dass das einer der Gründe ist, warum ihre Arbeit (obwohl die Videos zum Teil ziemlich unter der Zeit gelitten haben) heute noch immer irritiert und aufrüttelt.
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