Gerda Lerner im Prunksaal der Wiener Nationalbibliothek, dankt für den von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer überreichten Sonderpreis für das literarische Gesamtwerk (Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch) Gerda Lerner ist 1920 in Wien geboren, mußte als Jüdin das Land verlassen, fand eine zweite Heimat in den USA, wo sie sich mühsam hocharbeitete, mit fast 40 Jahren ein Studium begann und trotz Kindern es zur Universitätsprofessorin für Geschichte brachte. Ihren weltweiten Ruf hat sie durch zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Frau erworben, vor allem mit den essentiellen Werken "Die Entstehung des Patriarchats" und "Die Entstehung des feministischen Bewußtseins". In den letzten Jahren haben die Werke "Zukunft braucht Vergangenheit" und "Fireweed/Feuerkraut" große Aufmerksamkeit erreicht. Es war eine wundervolle Rede, die dezent aber unmißverständlich auf Fehlhaltungen kam und gelassen aber herzlich Dankesworte fand. Nur einmal schien die Stimme kurz zu brechen, als sie auf ein in einem Vernichtungslager umgekommenes Familienmitgleid kam. Diese starke, beharrliche, intelligente und vor allem mutige Frau, hat durch ihre fundierte Geschichtsschreibung den Frauen ein Stück Leben zurückgegeben. Auch die Rede von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer war weit über die üblichen Würdigungsstrategien hinaus, eine Rede der man die Anteilnahme und die Wertschätzung auch hinter den Worten anmerkte, eine persönliche Rede, etwas was man in der Politik nicht oft hört. Gekommen waren neben vielen anderen Persönlickeiten auch die ehemaligen Frauenministerinnen, Johanna Dohnal und Barbara Prammer (jetzt Präsidentin des österreichischen Nationalrats) |