Margherita Spiluttini zeigt was Architektur kann, indem sie ihre Sicht der Dinge in sehr professioneller Weise als Dokument anbietet. Sie kommt dabei ohne besondere Tricks, irgendwelchen aditiven Dingen aus, lediglich das Wetter, das Licht, der Umraum spielen mit. Um Architektur in Szene zu setzen, investiert Margherita Spiluttini viel Zeit um die Gebäude auf sich wirken zu lassen um jene individuellen Blickpunkte zu finden, die letztlich das Besondere an ihren Architekturphotographien ausmachen. Schlechtes Wetter ist in ihren Augen nicht unbedingt schlechtes Wetter zum fotografieren. Wiewohl ihre Fotos natürlich von Architekten zu Werbezwecken verwendet werden, ist das Bild der Architektur ein sensibleres, als die normalerweise für Werbezwecke angefertigten Fotos.

Straßenbauten, Stützkonstruktionen, Landschaftsregulierungen, faßt sie als gebaute Natur auf.

Internationale Architektur auf Österreichischem Boden, bildet ein riesiges Archiv, das nun gerade weil es so umfassend ist, im Architekturzentrum Wien, in Form von klassischen Dia-Projektionen vorgestellt wird. Die Umsetzung ist hervorragend gelungen. Der intimen Sicht der Fotografin ensprechend, nimmt man Architektur im abgedunkelten Raum wahr, zum Teil auf Großprojektionen und wähnt sich somit allein mit dem Bild, tritt sozusagen hinter die Kamera, geht die Wege mit, die angeboten werden.

Auch der Vorhang vor der Ausstellungshalle hat eine Funktion - Abdunkelung und Schutz vor Sommerhitze - es ist aber auch eine dezente Ästhetik im Spiel, die sehr gut mit der Ausstellung harmoniert.

Margherita Spiluttini ist bei der analogen Fotografie geblieben, hat oft und gerne die Plattenkamera benutzt; die Darstellung anhand klassischer Dia-Projektion wirkt keineswegs überholt, sondern adäquat. Neben ihrem ATLAS AUSTRIA präsentiert das Architekturzentrum Wien noch den Bildband Margherita Spiluttini räumlich.Fotografien