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Computergrafik hat ein ähnliches Problem, wie es
die Fotografie vor 100 Jahren hatte - wie kann das Kunst sein,
wenn es doch die Maschine macht und was genau macht die Maschine
- umgekehrt - überschreitet Kunst nicht immer wieder Grenzen -
wer setzt die neuen Definitionen?!?
Eingrenzend (nur die 2 Dimensionale Computerkunst) und nur
die ersten 5 Jahre von 1963-1968, konzentriert sich das Buch auf
die theoretischen und technischen Rahmenbedingungen - auf den
Einzug des Algorithmus in die Kunst. Es ist auch der Beginn der
Technisierung der Kunst, der Ingenieur-Künstler, der Begriffe
wie Generative Ästhetik, Informationsästhetik, Exakte
Ästhetik. Der Autor, Christoph Klütsch, der dieses Thema
für seine Promotion wählte, ist ein offener und gewissenhafter
Typ, der sich nicht scheut die Ungereimtheiten in den
wissenschaftlichen und medialen Diskursen offen zu legen. Das
macht das Buch so richtig spannend, denn genau die gleichen
Mißverständnisse, Zuschreibungen, Unterstellungen,
Respektlosigkeiten und politischen Strategien vergiften den
Diskurs auch heute wieder und lassen die Kluft nicht kleiner
werden zwischen den zwei Kulturen, von denen C. P. Snow "The
two Cultures and the Scientific Revolution" glaubte,
dass sie ihre schöpferischen Impulse zum Gewinn aller
Beteiligten austauschen sollten, sich in Zusammenarbeit üben
sollten. Gemeint sind die Geisteswissenschaften und die
Naturwissenschaften. Begriffe wie Kultur und Kunst wurden oft
wie heute wieder, vollkommen unreflektiert und unzutreffend
gebraucht. Die Pioniere Georg Nees, Frieder Nake, A. Michael
Noll und Manfred Mohr werden mit Werkanalysen vorgestellt. Das
Digital Art Museum DAM unterscheidet 3 Phasen, darunter eine
Phase mit Vorläufern der eigentlichen Computergrafik, wie etwa
Herbert W. Franke. Die neue "Klasse" der Bilder wurde
von Manfred Mohr (dem einzigen mit Ausbildung zum Künstler) in
der Folge in einem anderen Sinne weiterentwickelt. Noll hingegen
produzierte die wahrscheinlich ersten Graphiken mit Copyright. |