Dorothea Beck studierte Politikwissenschaften und Journalistik und arbeitet als freie Journalistin, Autorin und Moderatorin. Hartmut Beck studierte Wirtschaftsingenieurwesen und arbeitet bei der IG Metall, gemeinsam haben sie bezüglich der Reichen und bezüglich der Armen so viele Fakten zusammengetragen, dass man an der mutwilligen Verteilung von Wohlstand nicht mehr zweifeln kann, und das Ende des mit Geld bewerteten Wertes der Arbeit gekommen sieht. Das erste Buch der beiden Autoren "Wasserprediger und Weintrinker" hatte schon in Klartext vermitteln können, wie "Reichtum vertuscht und Armut verdrängt" wird. Dazwischen lag die rot-grüne Koalition in Deutschland und damit verbundene Hoffnungen. Trocken konstatieren sie, dass der Reichtum immer noch vertuscht wird, die Armut aber legitimiert, trotz harter Arbeit kommen viele Menschen auf keinen grünen Zweig, die Umverteilung von unten nach oben hat sich verschärft. Wie wir in Österreich sehen, kann es Gewerkschaftsbosse geben, die nicht die Spur von Gewissen zeigen, kein Unrechtsbewußtsein haben, wie die Menschen in Deutschland nach Abgang von Ex-Bundeskanzler Schröder sehen können, kann es Sozialdemokraten geben, die nicht die Spur von Hemmungen haben, wenn es ums Geld geht, Moral hört auf wo Geschäft beginnt. Damit das auch im Detail, was, wann, wo, wie, wirklich klar und unabweisbar wird, braucht es sollche Autoren. Zu anonymem Reichtum, Sharholder Value, dem goldenen Handschlag, Aufsichtsratstantiemen, Sozialwohnungen für Superreiche haben sie geforscht, und den Gründen für Armut: Kinder machen arm, Alter macht arm, Arbeit macht arm. Zitate aus dem Buch können die geschlossene und umfassende Darstellung des Istzustandes nicht wiedergeben, man muss es lesen und wird dabei sehr viel lernen. "Was wir brauchen, ist statt der um sich greifenden Ökonomisierung der Demokratie, eine Demokratisierung der Ökonomie" schreiben die Autoren, und sehen keine Alternative zu einem Engagement bezüglich Abwehrkampf gegen Sozial- und Demokratieabbau.