Andreee Korpys und Markus Löffler haben die Wiener Secession in eine Medienlandschaft umgebaut. Zuerst sieht man das Konstrukt, das könnte alles sein, ein Gang durch die Institutionen? In den Räumen spielen mehrere Videos parallel, je auf einer quer in den Raum gestellten riesigen Leinwand die das Gefühl der Integiertheit in das Geschehen vermitteln. Die Filme sind zwar Reportagen, allerdings nicht so aufgefaßt wie man dies für die Medien- Berichterstattung gewöhnlich aufzieht, denn auch hier spielen parallele Welten, die Demonstration bezüglich des Atommüll-Transportes, die Überwachungsszenarien, die Miniaturwelten von Käfern und Moosen. Oder, der Focus liegt bei Nebensächlichkeiten, den peniblen Stechschrittritualen von Militärs bei Empfängen am Flughafen. Es kann sich auch um das Wahrnehmungs-Gegenüber von sehen und gesehen werden handeln. Die beiden Künstler scheuen keine Mühe der Akkreditation um im Presse-Kontext an die Ereignisse heranzukommen, die sie für ihre Filme zu benötigen glauben, so etwa 2002 den Besuch von George Bush in Berlin. Die Resultate wirken durch die Bank deprimierend, bedrückend, irgendwie aussichtslos. Bei den Aufnahmen unserer modernen kühlen Stadtwelten geben Fotoserien von ausnahmslos kaputten Möbeln und Objekten, vergessen irgendwo, der Sache noch den Rest. Man kann sich schwer vorstellen, was als Antwort auf diese "politische" Kunst kommen könnte, ein konkretes Gegenprojekt? Das was und wie regt nicht auf, regt nicht an, es lähmt. Vorwärts zur Aktion von der Reflektion weg wäre ja in der Kunst auch mal wieder erfrischend.
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