Auch wenn Medienkunst ein derzeit stark hinterfragter Begriff ist, lassen wir ihn so stehen und sei es als Krücke, als Hilfsvokabel für eine Vielzahl von Ansätzen, welche jene Künste unter ein Dach zu bringen versuchte, die mit neuen Technologien und wie gerade hier im Bild bei "Brainball" auch mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiteten. Neu ist allerdings ein oft strapaziertes Wort. Wie lange ist etwas neu? Bis es durch andere wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Entwicklungen überholt erscheint? Brainball z.B. ist ein intelligentes Brettspiel. Es wurde schon 2000 auf der E-Culture Messe in Amsterdam vorgestellt, gefiel sofort und gefällt wohl heute genauso, weil es anspruchsvoll ist, eine Herausforderung darstellt und noch dazu überraschende Resultate bringt. Ob man das unter Kunst reihen möchte, ist zumindest für die Medienfestivals keine Frage, da nun alle großen Medienfestivals ein sehr breites Spektrum an Anwendungen von neuen Technologien zeigen, das nur sehr teilweise in den Kunstkontext passen würde. Umgekehrt haben inzwischen die anderen zeitgenössischen Kunstinstitutionen ihre Abneigung bezüglich Medienkunst längst überwunden - es gibt daher Künstler die in beiden Kontexten gefragt sind, und Techniker/Anwender, die im Kunstkontext nicht angenommen werden. Innerhalb der Ausstellung E-MOTION im net.culture.space im Museumsquartier wird am 19. Februar um 19 Uhr ein Künstlergespräch zum Thema: Innovative User-Interfaces stattfinden. |