Im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, hat sich die TRANSMEDIALE überall ausgebreitet, fern des mysterösen Mainstreams, der sich mit Verschwörungstheorien, Geheimwissenschaften, fiktiven Geheimgesellschaften und erfundenen Dokumentationen beschäftigte, fanden sich auch ein paar aufheiternde Ecken, bei denen der Durchblick keineswegs verwehrt wurde, wie etwa in der electroboutique. "Urgently" von Aristarkh Chernyshev, ist eine Infoskulptur die Daten aus dem Internet auf ein Band mit Leuchtschrift bringt und diese dann im Papierkorb versenkt. Im Gegensatz zu manchen Werken, die reichlich mit Theorie überfrachtet sind und dabei undurchsichtig bleiben, angestrengt oder fade, stapelt die electroboutique gekonnt tief, hat aber bei jedem einzelnen Objekt sowohl eine gute Idee, als auch eine schlüssige Durchführung anzubieten. Interdisziplinäre Forschungen können ja durchaus zu nachvollziehbaren Resultaten führen; in dieser Ausstellung war man sich aber nie sicher hinter welches Licht man jetzt wieder geführt wird. Vor Ort läßt sich die Sachlage nicht recherchieren und die Botschaft im Programmheft gläubig hinnehmen, das ist eine zu wenig kreative Haltung mit der man sich Kunst nähern kann. Das ist so insiderisch wie bei Religion.