Mit Soziale Intelligenz legt Daniel Goleman nocheinmal nach, sein erster Bestseller, Emotionale Intelligenz ging schon in die Richtung einer Um- und Abkehr vom Intelligenztest wie er früher verstanden wurde, von einem Leistungsdenken, welches die zwischenmenschlichen Beziehungen nicht wertet. Soziale Intelligenz zielt auf einen pfleglicheren Umgang der Menschen miteinander, weil das nicht nur dem Wohlbefinden zuträglich ist, sondern Krankheiten teils verhütet, oder aber zu leichterer Genesung beiträgt, und im weitesten Sinne auch ein Wirtschaftsfaktor ist - weniger Ausfälle auf vielen Gebieten. Es beginnt bei der Kindererziehung und endet beim zumindest im "westlichen" Denken diskrimminierenden Umgang mit älteren Menschen. Für echte Problemfälle, ob jung oder alt, fehlt der raschlebigen Gesellschaft sowieso längst der Nerv - nur, sie werden immer zahlreicher, besonders unter Jugendlichen steigt die Zahl jener, die ärztlicher Hilfe bedürfen. Das könnte aber in manchen Fällen vermieden werden, mit einem steigenden Bewußtsein für die Qualitäten im Umgang miteinander. Im multikulturellen Mix, sind natürlich noch zusätzlich Verständigungshürden entstanden, was aber nicht heißt, dass Ethnien untereinander wirklich pfleglich miteinander umgehen.

Sonntagslektüre ist das nicht, das Ausmaß an Schädigungen in unzähligen Fallbeispielen, läßt das Buch zur schwer verdaulichen Kost werden - trotzdem lesen!