|
Oh ja, so ein Buch hat uns schon lange gefehlt!
Es kommt zur rechten Zeit. Im Zuge der Etablierung des Begriffes
Creative Industries, ist mehr oder weniger alles ins Wanken
geraten. Globale Geldmacher kaufen Kunst zu jedem Preis und
scheinen sich in den Gefielden der Kunst recht wohl zu fühlen.
Sie handeln aber nach ihrem Selbstverständnis von
Wertvermehrung und bringen all jene, die eigentlich die Hüter
von Qualitätskriterien waren unter Druck.Weniger Staat, mehr
Privat zeigt jetzt die Klauen, Sponsoren sind nicht mehr das was
sie einmal waren und Mäzenatentum ist nur mehr ein Wort für
Geschäftemacherei der neuen Art, an dessen Regeln sich nun auch
staatliche und städtische Institutionen mehr und mehr
orientieren. Dabei kommt recht eigentlich ein Werteverfall
heraus, denn es geht eigentlich nicht mehr um die Kunst, sondern
ums Geld und somit wird zunehmend der Kunstplatz ein
Rummelplatz, die Oase der ganz anderen Lebensgefühle, die den
Betrachtern die Möglichkeit geben könnte, über sich selbst
hinauszudenken und zu fühlen, einzutauchen in fremde
Lebenswelten, Zukunftsszenarien, Infragestellungen, ist
korrumpiert. Um mögliche Kriterien drückt man sich zunehmend
herum und läßt die Preiskategorien sprechen. Auch die
Künstler springen immer häufiger auf den Zug von schrillem
Entertainment auf. Der Autor setzt auf die Bereitschaft zur Betrachtung
als Kunstgenuß, auf Vertiefung und Lernbereitschaft, auf die
Fähigkeit zu vergleichen und sich auf Kunst konzentriert
einzulassen. |
|