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Wien hat eine neue
Messe: In Anbetracht der Erfolge österreichischer Autoren im
Ausland eine gute Idee, auch wenn sie sich noch im Vergleich mit
Frankfurt, einer viel kleineren Stadt wie ein Baby ausnimmt,
Wiener Charme, oder was man dafür halten möchte, zeigt sich
bereits bei den Lesungen. Es ist nicht nur der Tonfall, den
unsere Zeitgenossen im Nachbarland immer wieder nicht für
"deutsch" halten, es ist auch die Haltung, die
differiert - warum auch nicht? Während Frankfurt heuer im
virtuellen Fieber war, wurde hier mit Hixbooks ein lokales
Produkt vorgestellt, warum auch nicht, Sony ist sowieso
omnipräsent.
Menschenmassen wirken überall
anziehend, man glaubt halt, man verpaßt was, wenn man sich das
nicht auch gibt.....wenn am Podium ein Oldie mit schütterem
Haar sitzt, dann muss es der Unterhaltungswert der Worte
sein....Roland Girtler schafft das mit "Herrschaften
wünschen zahlen" im Böhlau Verlag, wird das
urwienerische Pänomen "Kellner" auf der Basis
soziologischer Recherchen auf psychologische Qualitäten
abgeklopft, das Ergebnis ist fast Coaching.
Auch Gerald Groß bei Ueberreuter,
mit: "Wir kommunizieren uns zu Tode" hat den Zustrom,
denn, es ist uns halt allen auch schon aufgefallen! Der
transparente Mensch, der nicht weis, was alles über ihn
zirkuliert, Web 02 und Wikipedia, mit all den Fehlern, die nicht
hinterfragt werden, Copy + Paste macht uns schon zu schaffen!
Und, die Informationsflut, die "Digitale
Schönheitsoperation", der Aufmerksamkeitswahn verführt zu
digitalem Ungehorsam!!! |