Eine aufwändige und schlüssige Ausstellung in der Skulpturensammlung: Liebighaus, will nicht mehr und nicht weniger als die Tatsachen in Erinnerung rufen. Erinnerung ist derzeit ein großes Thema bei zeitgenössischen Ausstellungen, das zeigt ja eher, dass die Gegenwart nicht so stark ist, oder aber stark korrumpiert, Erinnerung wird gern als Rohmaterial verwendet und verwertet, allerdings kaum auf der Basis von wissenschaftlicher Forschung. Hier in dieser Ausstellung ist das Gegenteil der Fall, ein bekanntes Phänomen, belegt durch Schriften aus der Zeit, ist irgendwie nicht so recht genehm gewesen für die Moderne, man wollte sich die Antiken Skulpturen ausgebleicht, farblos vorstellen, so wie man sie später gefunden hat. Auf der Basis neuer Erkenntnisse (Farbspuren auf Fundstücken), wurden nun farbige Skulpturen rekonstuiert, und im Kontext dieses kleinen, feinen Skulpturenmuseums mit großen Ansprüchen und beschaulichem Ambiente präsentiert. Frankfurt ist eine Reise wert.