Als Highlight des Monats der Fotografie in Wien, könnte man den  Kongress aus Anlaß von 30 Jahre ESHPh, European Society for the History of Photography, organisiert von Anna Auer und Uwe Schögl sehen, verbunden mit dem anspruchsvollen Buch, aus dem diese Seiten sind. Fotohof Edition

Vor mehr als 170 Jahren hat mit der Fotografie das "Medienzeitalter" begonnen, wenn man so will. Fest steht jedenfalls, dass Anna Auer als Mitbegründerin der ersten Fotogalerie Europas, als Iniatorin der Sammlung Fotografis (vorerst Länderbank, jetzt UniCredit Bank Austria) 1975, pionierhafte Zeichen gesetzt hat in Österreich, und stets in vielerlei Aktivitäten in Sachen Fotografie am Ball blieb.

Zahlreiche Aspekte in technischer, politischer, künstlerischer Sicht wurden von international bekannten Autoren sowohl im Buch, als auch bei den Vorträgen behandelt. Das ergab beim Symposium und ergibt in dem dicken Band in englischer Sprache, ein umfassendes Bild zum Phänomen Fotografie, das ja nach wie vor nicht ausgereizt ist, denn die neue Entwicklung der Fotokameras und Videokameras, die Moviemaker (software) am Computer haben ein fließendes Verhältnis von Foto und Film, Computergrafik und Animation hergestellt, die Großraum-Printtechniken und Projektionen, haben neue Materialien und Größenordnungen bereit gestellt, viel Stoff für die nächste Runde!

MUTATIONS II Moving Stills, die Ausstellung von European Month of Photography:

zeigt was Jetztzeit ist bei Fotokünstlern. Während die Ausstellung (in Wien) von der Gestaltung her wenig ansprechend war, ist der Katalog mit der Idee des Buch im Buch, entsprechend der Zukunft im Kontext der Fotografie, eine nette Idee, das Produkt "Katalog" ist gut designt. Weniger überzeugend ist die Auswahl der Künstler, die aber von den Kuratoren aus den diversen Ländern stammt. Das ist dann so wie bei der Biennale in Venedig, nur auf eine Ausstellung zusammengewürfelt. Viele Köche verderben vielleicht doch den Brei, aber in "Europa" ist Zusammenarbeit alles, die Frage ist nur, solls eine einprägsame Ausstellung werden oder ein politisches Statement? In Venedig kann man dann zu diversen Pavillions eine Meinung haben, nun, hier würde ich für Jutta Strohmaier stimmen, wiewohl ich nie lokalpatriotisch vorgehe.

Wenn Künstler mit künstlerischen Mitteln, wie Laurent Grasso ein letztlich "politisches" Statement zu machen imstande sind, dann ist das ganz anders, als die "vorgelagerten" Politiken, als da sind: es soll ein "emerging artist" sein, vorzugsweise eine Künstlergruppe, am besten ein Mix quer durch Europa, die technischen Mitteln sollen reflektiert werden.......dann kommt sowas wie Bestätigung für Direktiven heraus. Fein, dass nicht alle Künstler darauf abfahren, und sich Poesie bewahren können.