Backlight 08, ein Fotofestival an mehreren Orten, ging von Finnland aus, einer der Co-Organisatoren ist FLUSS, in Wolkersdorf in Niederösterreich beheimatet. Das Thema dieses Jahres scheint leicht, beschwingt, bei der Durchführung stellt sich aber heraus, dass nichts so schwierig ist, wie das Verständnis von Humor, Ironie, da es dabei nicht nur um eine persönliche Sensibilisierung, oder eine Offenheit für Humor geht, die Voraussetzungen dafür, was man als Witz verstehen will und kann, sind nach Ländern, Kommunen, Religionen, und temporären Entwicklungen sehr verschieden. Das heißt, dass die Unmittelbarkeit, die für ein spontanes Lachen oder Lächeln notwenig ist, verloren gehen kann, wenn man die Fotos nur sieht, und nicht weis wo sie aufgenommen wurden. So gesehen, oder geschehen in Wolkersdorf, wo die Szenen im trauten Heim von Katerina Drzkova und Barbora Kleinhamolova, weiters nicht aufregend erschienen, selbst das Nacktfoto vor der Duschkabine, auch kleine Zettelchen, weil nicht deutsch beschriftet fielen nicht so auf...............nun ja, die gemütlichen Stillleben mit handelnden Personen waren bei Ikea in Schauräumen aufgenommen worden, der Mensch als Inventar in einer omnipräsenten Wohnkultur, das ist natürlich durchaus ein sinniges Statement der Fotokultur! Vielleicht müßte da ganz fett als Titel: IKEA SCHAURAUM drunterstehen?

Im Katalog, der sich auf alle Länder und alle Ausstellungen bezieht, sieht die Sache dann viel klarer aus, die Vielfalt der ironischen Positionen eint sie dann eher auf das vorgegebene Thema. Es zeigt sich auch, dass da verschiedentlich surreale Ansätze dabei sind, die Komik erst herstellen und nicht unbedingt reflektieren, so bei Bettina Flitner,s BOATPEOPLE, wo Manager oder Klosterfauen auf einfachen alten Holzbooten, relativ bewußt in die Zukunft schauen. Geschieht eine Bezugnahme auf ein allgmein bekanntes Phänomen, also z.B. Flüchtlinge, ist eine solche Arbeit natürlich überregional verständlich. So sind auch die Verkleidungen mit Darstellung von Innenleben, beziehungsweise Wunschwelt, wie sie Camilla Micheli vorführt, auch ohne Sprachkenntnis und Erklärungen verständlich. Mühsam wird es, wenn Künstler etwas komisch finden, was andere Leute normal finden, oder Bezugnahmen auf Bezugnahmen auf Bezugnahmen, ein Fachbuch für spezielle Situationskomik erfordern, dann sagt ein Bild halt nicht mehr als tausend Worte.