Ronan und Erwan Bouroullec: Clouds 2002, Styropor 105,1x187,6x40cm, Courtesy Galerie Kreo, Paris, © Paul Tahon und Ronan & Erwan Bouroullec Interieur/Exterieur. Wohnen in der Kunst. Vom Interieurbild der Romantik zum Wohndesign der Zukunft 29. November 2008- 13. April 2009 Auf der Suche nach der Moderne im 21. Jahrhundert Unter der künstlerischen leitung von Prof. Dr. Markus Brüderlin begibt sich das Kunstmuseum Wolfsburg seit 2007 auf die Suche nach der Moderne im 21. Jahrhundert und unterstellt seine Ausstellungsvorhaben thematisch und konzeptuell einem übergreifenden Programm, das seine Quellen und Inspirationen gleichermaßen aus Vergangenheit und Zukunft zieht. Nach den beiden großen Ausstellungen "ArchiSkulptur. Dialoge zwischen Architektur und Plastik vom 18. Jahrhundert bis heute" und "Japan und der Westen. Die erfüllte leere" widmet sich das Kunstmuseum nun mit "Interieur/Exterieur. Wohnen in der Kunst" einem anderen Phänomen der Moderne: dem privaten Wohnraum. In ihm spiegeln sich die Sehnsüchte, Ängste, gesellschaftlichen Normen und urbanen Utopien des modernen Menschen wider. Die private Wohnung ist zugleich Refugium und repräsentatives Mittel ihrer Bewohner, in ihr begegnen und durchdringen sich Kunst, Design und Architektur, persönliches und öffentliches leben einer Epoche. Eine eigene Museums-lounge, die von Zaha Hadid gestaltet wurde, sowie der Japangarten im Außenbereich zählen zu den herausragenden architektonischen Merkmalen des Museums, die in die kommende Ausstellung programmatisch integriert werden. Für die über 1600 Quadratmeter große und 16 Meter hohe Wolfsburger Ausstellungshalle, entwickelt der bekannte Architekt Dieter Thiel (VITRA Design Museum) für "Interieur/Exterieur. Wohnen in der Kunst" eine spezifische, flexible Ausstellungsarchitektur mit einem vielseitigen Parcours von Innen- und Außenräumen. Die Ausstellung ermöglicht mit Installationen und Fotoarbeiten, Videos und Gemälden, historischen Rekonstruktionen von Interieurs, modernen Designobjekten, experimentellen und legendären Möbelstücken einen kulturhistorischen Streifzug durch 200 Jahre Wohngeschichte. - Von der behaglichen Biedermeier-Behausung bis zur futuristischen Wohnlandschaft spannt sich der Bogen des Ausstellungsprojektes, an dem 68 internationale Künstler beteiligt sind, unter ihnen Gaspar David Friedrich, Henry van de Velde, Edvard Munch, Henri Matisse, Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe, Richard Hamilton, Zaha Hadid, Ronan und Erwan Bouroullec, Tobias Rehberger und Andrea Zittel. "Interieur/Exterieur" beschreibt die Geschichte einer steten Annäherung von Kunst und Design, die schließlich zu einer wechselseitigen Durchdringung der Arbeitsfelder führt: Designer bedienen sich Methoden der Kunst (Ronan und Erwan Bouroullec, Zaha Hadid). Künstler beginnen andererseits Objekte und Environments zu produzieren, die sich nützlich machen (Donald Judd, Tobias Rehberger). Die Moderne hat in der Kunst stets ein universelles Labor gesehen, das in der Lage war, Zukünftiges zu antizipieren und neue Gesellschaften vorauszudenken. So bleibt die spannende Frage, was die Ausstellung "Interieur/Exterieur" über die Moderne des 21. Jahrhunderts zu sagen vermag. Zeitgenössische Künstler, Architekten und Designer haben eigens Installationen und Entwürfe für dieses Projekt erarbeitet, sie haben ihren Zukunftsvisionen Form verliehen. Toblas Rehberger, Ronan und Erwan Bouroullec und Florian Slotawa liefern mögliche Antworten auf die grundlegende Frage: Wie werden wir wohnen -wie werden wir leben? Die Stadt Wolfsburg verkörpert als Stadtgründung des frühen 20. Jahrhunderts die Utopien und Versprechen der Moderne. "Als Standort eines Weltkonzerns, als Ort einer Industrieutopie und einer real gewordenen Stadtvision ist Wolfsburg selbst ein Ausgangspunkt und Prüfstein für das neue Arbeitskonzept des Kunstmuseums. In keiner anderen Stadt Deutschlands lassen sich globale Prozesse auf der lokalen Ebene in so vielschichtiger Weise darstellen", so Prof. Dr. Markus Brüderlin. In idealer Weise markiert die Ausstellung "Interieur/Exterieur. Wohnen in der Kunst" (29. November 2008 -13. April 2009) das Ende des 70-jährigen Stadtjubiläums (2008) und den Auftakt zum Museums-Jubiläum, mit dem das Kunstmuseum Wolfsburg 2009 sein 15-jähriges Bestehen feiert. (Pressetext)
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