LINZ 09 konnte schon zur Jahreswende nicht nur die Linzer Bevölkerung mobilisieren, auch von weiter weg, schien der Weg nicht zu weit, um den Auftakt im neuen Ambiente miterleben zu können. Das erweiterte Ars Electronica Center, konzipiert und betriebsbereit gestellt von TREUSCHarchitecture war natürlich ein Anziehungspunkt, und unter Raketensymphonie hatten sich zumindest (jährliche) Ars Electronica Besucher etwas ähnlich programmiertes wie die Ledfassade vorgestellt. Die Erwartungen waren zwar höher als das Resultat, aber die Stimmung um Mitternacht herum war ausgezeichnet. Erstaunlich ist allerdings das Verständnis von Kultur, denn es ging ja dauernd um Politik. In einer Cocktailrede wurden Politikerzitate gemixt (hmm, sind Politiker nicht für Worthülsen berühmt?) ein visionärer Text von einem Literaten wäre wohl angemessener gewesen. Ein auf schwul getrimmter Schauspieler moderierte im weißen Smoking mit nackter Brust und barfuß unterwegs, dafür aber geschminkt, einen Verschnitt der Linzer Geschichte, wobei wieder diversen Politikern, zu ihrer Ehrenrettung muss es gesagt werden, Dinge in den Mund gelegt wurden. Außer einer wasserkopfartigen Attrappe von Bruckner, waren bemerkenswerte Leistungen von Linzer Künstlern, oder in Linz agierenden Künstlern bei der Gala nicht das Thema. Der Bundespräsident schnitt eine Linzertorte an, die aussah wie Österreich, und bediente damit die Politiker in hierarschischer Reihenfolge.

Die BetonPorsches von Gottfried Bechtold von dem Lentos www.lentos.at

Um 12 Uhr leutete die Pummerin vom Wiener Stephansdom, man spielte Wiener Walzer, und dann ein teilweise sehr schönes Feuerwerk, welches sich in der Donau spiegelte und die Raketensymphonie, die nicht wirklich mit dem Feuerwerk interaktiv war. Ein dickes Programmbuch für 2009 wurde serviert. www.linz09.at

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