WIENER WOHNBAU - Innovativ.Sozial.Ökologisch

SPAN-architekten (Matias del Campo, Sandra Manninger) haben eine transportable Ausstellungsarchitektur entworfen, die in Form von Lichtinseln eine Draufsicht auf die Projekte gewährt, ergänzt mit Postermodellen, die das transparente Folienmodell der Lichtinseln übernehmen. Das sieht sehr gut aus.

Das ist eine klarer Fall von Eigenwerbung, der aber in vieler Hinsicht angemessen ist. Das Handbuch zeigt eine Entwicklung auf, die tatsächlich stattgefunden hat. Die Beispiele sind nur ein selektierter Ausschnitt aus dem Volumen der Wohnbauaktivitäten der Stadt Wien. In Wellenbewegungen haben sich immer wieder über längere Zeiträume die Architekten mit ihren Wünschen nach Qualität durchsetzen können, daher gibt es inzwischen viel Ansehnliches in den Vorstädten. (Dort wohnen allerdings nicht: Sozialfälle)

Auch der Pressetext, oder Werbetext ist gut gemacht. Es ist zwar nicht die Art der INTERNETKUNSTZEITSCHRIFT (siehe Impressum) Werbung zu machen, doch in diesm Falle erscheint einfach das Konzept wie eine gelungen Webpräsenz, ist in sich stimmig, und das PDF erlaubt in dem Fall Ausschnitte zu verwenden. Da aber der ganze Text eine runde Sache ist - warum nicht einfach so stehen lassen?

Die Ausstellung „Wiener Wohnbau – Innovativ. Sozial. Ökologisch." gibt einen umfassenden Einblick in den Wohnbau Wiens – von den Anfängen bis in die Gegenwart. Sie wurde heuer bereits auf der Architektur-Biennale 2008 in Venedig und in Mailand präsentiert. Nun werden auch in der Ausstellungsreihe „Architektur im Ringturm" insgesamt 29 realisierte Projekte des öffentlich geförderten Wohnbaus und deren Einbettung in aktuelle Stadtentwicklungsprojekte – unter besonderer Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte – gezeigt.

Wien nimmt im Wohnbau weltweit eine herausragende Rolle ein. Fast 60 Prozent aller Wiener Haushalte befinden sich in geförderten Wohnungen, 220.000 davon in kommunalen Mietwohnungen. Die Stadt investiert jährlich in den Bau von 5.000 bis 7.000 geförderten Wohnungen – das sind rund 80 bis 90 Prozent des gesamten Neubauvolumens. Innovative und ökologische Architektur sollen allen Gesellschaftsschichten zugänglich sein. Dieses umfassende Modell einer sozial, planerisch und ökologisch nachhaltigen Wohnungspolitik wurde seit dem Ende des Ersten Weltkriegs schrittweise aufgebaut und wird auch heute kontinuierlich weiter entwickelt.

Wohnungsnot in Wien vor 1918 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfünffachte sich die Einwohnerzahl Wiens von rund 400.000 auf mehr als zwei Millionen. Wohnbau wurde beinahe ausschließlich dem privaten Markt überlassen. Rund 95 Prozent aller Wohnungen verfügten weder über WC noch über einen Wasseranschluss und bestanden lediglich aus Küche und einem Zimmer, in dem nicht selten mehr als zehn Menschen lebten. Außerdem gab es Zehntausende Obdachlose und so genannte „Bettgeher", die lediglich ein Bett für einige Stunden pro Tag anmieteten. Die Wohnsituation in Wien war nach internationalen Vergleichen die schlechteste in Europa. Äußerlich imitierten diese Mietskasernen die Renaissancefassaden der Ringstraßenpalais: Architekt Adolf Loos sprach daher von einer „potemkinschen Stadt".

Wiener Siedlerbewegung: Wohnungsreform von unten Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verschlechterte sich die Wohnsituation noch weiter; auch aus diesem Grund herrschte revolutionäre Stimmung. Die Stadt Wien war von den Siedlerorganisationen in mehreren Demonstrationen mit bis zu 100.000 Teilnehmern mit deren Anliegen konfrontiert und bot deshalb schließlich Unterstützung in Form der Umwidmung und des Ankaufs von Grundstücken, der Bereitstellung von Baumaterial und professioneller Hilfe an. Dafür schlossen sich die Siedler zu Genossenschaften zusammen und gründeten eigene Werkstätten, zum Beispiel zur Ziegel- und Fensterproduktion. Sie mussten sich zur Eigenarbeit am Bau verpflichten, bauten jedoch an der gesamten Siedlung mit, deren Einzelhäuser erst nach Fertigstellung verlost wurden. Erstaunlich ist die bauliche und architektonische Qualität der rund 15.000 Reihenhäuser in 50 Siedlungen. Vor allem Adolf Loos, einige Zeit Chefarchitekt des Siedlungsamtes der Stadt Wien, war maßgeblich an der architektonischen Beratung der Genossenschaften beteiligt. Seine Mitarbeiterin Margarethe Schütte-Lihotzky entwarf für ein einfaches Siedlungshaus die vermutlich weltweit erste Einbauküche, die sie später zur berühmten „Frankfurter Küche" weiterentwickelte.

Wien von 1918-1934 Die entscheidende Frage beim sozialen Wohnbau nach 1919 blieb die Finanzierung. Die wichtigsten und zum Teil zweckgebundenen Steuern waren die Grundsteuer, die Wertzuwachssteuer und die 1923 eingeführte Wohnbausteuer, die nach Wohnungsgröße gestaffelt war. Demnach waren für eine einfache Arbeiterwohnung jährlich durchschnittlich 2,083 Prozent der Vorkriegsmiete an Steuer abzuführen, bei Luxuswohnungen bis zu 36,64 Prozent. Diese starke Progression unterschied die Finanzierung des öffentlichen Wohnbaus von anderen Ländern Europas.

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Bis 1934 wurden von der Gemeinde Wien insgesamt 61.175 Wohnungen in 348 Wohnhausanlagen und 42 Siedlungen mit 5.257 Häusern errichtet. 1934 wohnte bereits ein Zehntel der Wiener Bevölkerung in Gemeindewohnungen. Die Ausstattung der Gemeindebauten mit Versammlungsräumen, Bädern, Kindergärten, Waschküchen, Konsum-Läden, Bibliotheken, etc. stellte einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung sozialer und demokratischer Grundsätze im Bereich des Wohnens dar.

Das Bauprogramm von 1923 sah zwei Wohnungstypen vor: Der kleinere (35 m2) bestand aus Zimmer, Küche, Vorraum und WC, der größere (45 m2) hatte ein zusätzliches Kabinett. Zum Inbegriff der Gemeindewohnung wurde die „Wohnküche"; auf Badezimmer und Zentralheizung wurde aus Kostengründen verzichtet. Da anstelle dunkler Hinterhöfe nun begrünte Höfe entstanden, entfiel auch der Gegensatz von guten Straßen- und schlechten Hofwohnungen. Zum Unterschied von den Gründerzeitblöcken erfolgte der Zugang zu den Wohnungen nun über öffentliche, halböffentliche und fast private Räume, im Allgemeinen durch Anordnung der Stiegenhauseingänge in den Höfen.

Schließlich gab das Stadtbauamt auch die standardisierten Bauteile vor. Türen, Fenster, Beschläge, Treppengeländer, Armaturen und Sanitätsgegenstände, Gasherde, ja selbst Gartenbänke wurden nach einer Ausschreibung in großer Menge – oft für das Bauprogramm eines ganzen Jahres – bestellt. Dies erklärt, weshalb Gemeindebauten der 20er Jahre trotz großer architektonischer Vielfalt im Stadtbild deutlich erkennbar sind – Symbole einer neuen Baugesinnung und Identität in der gründerzeitlichen Stadt.

Besonders charakteristisch für diese Zeit ist der Karl Marx-Hof: Der 1927 von Karl Ehn geplante Bau mit seinen 1.200 Wohnungen und zahlreichen Gemeinschaftseinrichtungen – darunter Waschküchen, Kindergärten, eine Bibliothek und eine eigene Wohnungseinrichtungsberatung! – zeichnet sich durch eindrucksvolle Architektur im monumentalen Mitteltrakt, aber auch durch großzügige begrünte Innenhöfe aus. Lediglich 30 Prozent der Grundfläche wurden bebaut – im Gegensatz zu den privaten Spekulationsbauten der Gründerzeit mit Bebauungsdichten bis zu 90 Prozent.

Die Wiener Werkbundsiedlung wurde 1932 auf Vorschlag von Josef Frank, einem der Werkbund-Gründer, als Mustersiedlung für einfaches Bauen von der Gemeinde Wien realisiert. Zu den bemerkenswertesten Beiträgen gehören die Doppelhäuser von Adolf Loos, die Reihenhäuser von Gerrit Rietveld und das Einzelhaus von Richard Neutra.

Sozialer Wohnbau nach 1945 Wien war durch Kriegsschäden, Hungersnot und Teilung in vier Sektoren nach dem Zweiten Weltkrieg schwer getroffen. Noch im Jahr 1945 wurden im Rahmen einer Enquete für den Wiederaufbau die wichtigsten kommunalpolitischen Ziele festgelegt, darunter eine Auflockerung des dicht bebauten Stadtgebietes, eine Verdichtung der Randgebiete durch Gartensiedlungen und die Durchführung von Architekturwettbewerben. Der Wohnungsfehlbestand wurde mit 117.000 Wohneinheiten beziffert.

Das erste große Bauprojekt der Gemeinde Wien nach dem Zweiten Weltkrieg war die von Franz Schuster geplante Per-Albin-Hansson-Siedlung, ein Projekt, das der Gartenstadtidee der Zwischenkriegszeit verpflichtet war. Ermöglicht wurde der Bau durch ein Hilfsprogramm der schwedischen Regierung.

Ab den 1960er Jahren begann die großflächige Stadterweiterung mit jährlich mehr als 10.000 geförderten Neubauwohnungen. Der geförderte Wohnbau legte in den 70er Jahren weiterhin besonderen Wert auf großzügige Grünflächenausstattung, den Schutz vor

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Umweltbelastungen und eine ausreichende Nahversorgung und Infrastruktur. Besonders interessant ist die Siedlung Am Schöpfwerk, die unter der Federführung von Viktor Hufnagl entstand, da hier eine Reihe von jungen ArchitektInnen ihre Visionen gemeinsam umsetzen konnten. Die Terrassenhaussiedlung Alt Erlaa (Harry Glück, Hlaweniczka, Requat & Reinthaller 1976) mit mehr als 3.000 Wohnungen und einer besonders aufwändigen Infrastruktur – darunter Dachschwimmbäder – setzte neue Maßstäbe im sozial orientierten Wiener Wohnbau.

Neue Siedlungen, wie z.B. die Siedlung Biberhaufenweg (Tesar, Pruscha, Häuselmayer, Wafler) oder die Bebauung Wienerberg (Masterplan: Otto Häuselmayer), und sogenannte Baulückenprojekte kennzeichneten die 1980er Jahre. Dabei wurde versucht, der Monotonie der großen Stadterweiterungsprojekte eine zunehmend kleinteilige, individuelle Architektur entgegenzusetzen.

Zu Beginn der 1980er Jahre kristallisierte sich die geförderte Stadterneuerung als wichtiges wohnbaupolitisches Aktivitätsfeld heraus, das zum international viel beachteten Modell einer sozial orientierten „sanften" Stadterneuerung führte. Sozial deshalb, weil die Stadt dabei beträchtliche Sanierungszuschüsse leistet, die sicherstellen, dass die Mieten auch nach umfassenden Revitalisierungsarbeiten erschwinglich bleiben. Sanft, weil die BewohnerInnen während der Sanierungsarbeiten weiter in den Häusern wohnen können oder Ersatzwohnungen zur Verfügung gestellt bekommen. Sozial schwache Bevölkerungsschichten werden dadurch nicht in billigere Mietgegenden verdrängt und der Bildung von Gettos wird so effizient vorgebeugt.

Bewohnbare Peripherie Ab Mitte der 1980er Jahre wurde verstärktes Augenmerk auf die Stadterweiterung gelegt. Im Gegensatz zu den Großsiedlungen der vergangenen Jahrzehnte wurde nun eine differenzierte Architektur – über ein- oder zweistufige Wettbewerbe – unter Einbeziehung unterschiedlicher Bauträger angestrebt. Urbane Vielfalt und soziale Durchmischung sollten erzielt werden. Dabei entstanden auch einige spannende experimentelle Projekte, wie z.B. die Wohnsiedlung Pilotengasse (Krischanitz, Herzog & de Meuron, Steidle) oder die Wohnanlage Traviatagasse (Masterplan: Raimund Abraham).

Themensiedlungen In den 1990er Jahren wurde der Wohnbau durch die gesellschaftlichen Veränderungen – Heterogenisierung der Gesellschaft, Wandel der Lebensformen, Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile – vor neue Herausforderungen gestellt. Unter dem Schlagwort „Themenwohnen" wurden experimentelle Wohnkonzepte verwirklicht. Beispiele dafür sind die Wohnen und Arbeiten verbindende Compact City (BUSarchitektur), die ausschließlich von Architektinnen geplante Frauen-Werk-Stadt (Ullmann, Prochazka, Peretti, Podreka), die Autofreie Mustersiedlung (Szedenik, Schindler) und integrative Wohnprojekte wie das Projekt Integratives Wohnen (Schluder, Kastner). Das bisher radikalste Experiment im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus stellt die sogenannte Sargfabrik (Baukünstlerkollektiv 2) im dicht bebauten 14. Bezirk dar. Das von einer Initiativgruppe geplante Projekt organisiert das Wohnen auf dem ehemaligen Betriebsgelände in Form von vielfältig variablen Wohnboxen und bietet ein umfangreiches gemeinschaftliches Freizeitangebot – einschließlich Restaurant, Sauna, Veranstaltungsräumen und Kindergarten, die sich auch als Angebot für den gesamten Stadtteil verstehen. Der mit dem Adolf-Loos-Preis ausgezeichneten ersten Anlage folgte mittlerweile die „Miss Sargfabrik" im benachbarten Baublock.

Stadtteilbildung Mit dem Bau der Donau-City ab 1992 ergab sich die Möglichkeit, einen komplett neuen Stadtteil am linken Ufer der Neuen Donau zu errichten. Neben Bürohochhäusern, Schule, Kirche,

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Kindergärten und Geschäften entstanden auf Basis des Masterplans von Krischanitz/Neumann auch zahlreiche Wohnbauten, darunter ein Hochhaus und ein parallel zum Fluss liegender Baukörper von Delugan_Meissl Architekten. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich der Wohnpark Neue Donau (Harry Seidler) und der Wohnpark Alte Donau (Coop Himmelb(l)au, NFOG, Peichl).

Ähnlich große Entwicklungsprojekte kennzeichnen die südlichen Stadtbereiche: Wienerberg-City (Masterplan Massimiliano Fuksas) mit Terrassenbauten und Wohnhochhäusern, Monte Laa auf der Autobahnüberplattung (Masterplan Hollein/Albert Wimmer) und Kabelwerk, bei dem ein neues Partizipationsmodell erprobt wurde. Mit der Gasometer-City entstand zudem eines der größten und spektakulärsten Umnutzungsprojekte in Europa, das auch rund 600 Wohnungen beinhaltet.

Aktueller Wiener Wohnbau Europäische und globale Entwicklungen stellen auch den geförderten Wiener Wohnbau vor neue Herausforderungen. Zu diesen zählt der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen. Hier kommt der Verringerung des Heizenergieeinsatzes durch Passivhäuser und der Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz wachsende Bedeutung zu. Erste mehrgeschossige Holzwohnbauten – Mühlweg (Dietrich/Untertrifaller, Riess, Kaufmann und Kaufmann) – und Passivwohnhäuser wie das Studentenheim Molkereistraße (Baumschlager/Eberle) zeigen Wege für die Zukunft des geförderten Wohnbaus auf. Auf Europas größter umweltschonender Baustelle wird in der Thürnlhofstraße (Reinberg, Thalbauer) mit dem Projekt RUMBA (Richtlinien für umweltfreundliche Baustellenabwicklung) die umweltschonende Errichtung von Bauwerken – etwa durch Reduktion des LKW-Verkehrs, umweltorientierte Baustellenlogistik und Vorsortierung von Baurestmassen – demonstriert.

Wohnen für jedes Alter

Seit 2004 bestehen in Wien umfassende gesetzliche Bestimmungen zur barrierefreien Gestaltung im Bereich des Wohnens. Dem Grundsatz folgend, allen Menschen möglichst lange ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, werden vermehrt unterschiedliche Wohnformen in den „normalen" Wohnbau integriert: so z.B. betreutes Wohnen, Wohnungen mit integrierten Service- und Pflegeangeboten und Mehrgenerationenwohnen.

Mit den Gebietsbetreuungen verfügt Wien seit Jahren über effiziente und niederschwellige Einrichtungen bei allen Fragen und Problemen rund um das Thema Wohnen. Mit dem Ausbau der Gebietsbetreuungen im Frühjahr 2007 wurde ein weiterer Schritt in Richtung eines intensivierten Betreuungsangebots gesetzt. Gleichzeitig wurde die Rolle der Mietervertretungen in den Gemeindebauten weiter gestärkt.

Ökologie und Klimaschutz

Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Verringerung des CO2-Ausstoßes erhalten zunehmende Bedeutung. So wurden im Bereich des geförderten Wohnbaus 2007 die erforderlichen Klimaschutz-Qualitätsstandards noch strenger gestaltet und die Fördermittel für ökologische Bauten erhöht. Aufbauend auf den bisherigen Erfolgen werden die thermisch-energetische Wohnhaussanierung, Passivhäuser und Experimente mit erneuerbaren Energien und Rohstoffen eine noch größere Rolle spielen. Dazu zählt Europas größtes Passivhausprojekt „Eurogate".

Funktionale und soziale Durchmischung

Besonders bei der Bebauung großer Stadterweiterungsgebiete wird verstärkt auf die Mischung von Funktionen – Wohnen, Arbeiten, Freizeit – geachtet. Diese erhöht nicht nur die Attraktivität neuer Stadtteile, sondern trägt auch zur Verringerung unnötiger Fahrten und damit zu einem besseren Umweltschutz bei. Für die besonders erneuerungsbedürftigen Gebiete Wiens wurde ein Sanierungsplan ausgearbeitet, der offensiv fortgesetzt wird. Die Stadt beschreitet dabei

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weiter den Weg der sanften Stadterneuerung. Nicht nur Altbauten werden mit Unterstützung hoher Fördermittel verbessert, sondern ganze Viertel werden attraktiver gestaltet.

Vielfalt der Lebensstile

Lebens- und Haushaltsformen werden in unserer Gesellschaft immer differenzierter: Singles, Familien, Wohngemeinschaften. Wohnungssuchende müssen die Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Wohnformen haben. Die Architektur der Zukunft soll daher in noch größerem Ausmaß flexible, veränderbare Wohnformen und Grundrisse bieten, die auf neue Bedürfnisse – etwa Wohnen und Arbeiten unter einem Dach – rasch reagieren können.

Benutzerfreundliche und leistbare Wohnungen

Im Hinblick auf die rasche Diversifizierung der Lebensstile, die demographische Entwicklung und die steigenden Ansprüche an Wohn- und Wohnumfeldqualität kommt der Benutzerfreundlichkeit und „Alltagstauglichkeit" von Wohnungen hohe Bedeutung zu. Wohnungssuchende werden zu kritischen Konsumenten, die etwa wohnungseigene Freiräume, wohnungsnahe Kinderspielplätze und gut belichtete „angstfreie" Wohnungszugänge wünschen. Diese Wohnungen müssen aber auch für alle WienerInnen leistbar bleiben. Gute Wohnarchitektur muss daher auch in Zukunft hohe Qualitäten und ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Daher gilt es, die öffentliche Wohnbauförderung zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die Rolle Wiens als Wohn-Musterstadt – architektonisch, sozial und ökologisch – soll damit international weiter untermauert werden.

Katalog:

Herausgeber: Architekturzentrum Wien

Konzept: Wolfgang Förster, Gabriele Kaiser, Dietmar Steiner, Alexandra Viehhauser

Redaktion: Alexandra Viehhauser

Grafik: SPAN-architekten (Matias del Campo, Sandra Manninger)

Katalog kostenlos erhältlich! Ihre Anfragen richten Sie bitte per E-Mail an: public.relations@vig.com