Auch wenn man keineswgs pauschal gegen Copyright ist, wirkt es verwunderlich, wenn man die alten Sprüche, die jahrhundertelang nur mündlich weitergegeben wurden nun nicht zitieren darf, auch nicht auszugsweise. So bleibt nichts anderes übrig, als eine Gestimmtheit nachzuerzählen. Es handelt sich zwar nicht um Idealisierungen, doch werden ethische Standards weitergegeben, Lebensweisheiten, die nicht daruf abzielen andere Menschen zu übervorteilen, zu beschädigen, zu vernichten. Diese Art Sprüche und Lebensweisheiten gab und gibt es ähnlich auch in Europa und nicht nur von an den Rand gedrängten Volksgruppen. Nur, was sich verändert hat, ist, dass heute weit eher ein zynisches Vokabular in ähnlichen kleinen Lebensratgebern zirkuliert, und das ist auch in Amerika so. Wo ist diese Haltung hingekommen, die bei uns kurz gefaßt etwa mit dem Spruch: WAS DU NICHT WILLST DAS MAN DIR TUT, DAS FÜG AUCH KEINEM ANDEREN ZU charakterisiert werden kann. Das fing schon mit der Umkehrung an, z.B.: WER ANDEREN EINE GRUBE GRÄBT WÄHRT AM LÄNGSTEN, EHRLICH FÄLLT SEBST HINEIN. Vor allem die Werbung demontiert (Geiz ist geil) und setzt suf niedere Instinkte. Alles womit man ein Geschäft machen kann scheint legitim. Zu den Lebensweisheiten der Indianer gehörte, dass ein Frosch nicht den Teich austrinkt in dem er lebt. |