Die Vienna Design Week ist unüberblickbar geworden. Es gibt zwar bestimmte Stränge, wie etwa die Passionswege, die zu Geschäften, Erzeugern führen und dessen Ambiente mit einer künstlerischen Intervention ins Licht rücken, doch gleichzeitig werden dabei die Grenzen soweit aufgeweicht, dass das Paket an Griffigkeit verliert. www.viennadesignweek.at

Es mag ja vorerst wie Werbung aussehen, aber für die Interventionisten ist es das nicht, wenn man im Geschäft eigentlich keine Ahnung hat, wer das gemacht hat, und beim betreten des Geschäftes etwas barsch gefragt wird, ob man was bestellt hat, oder kaufen will. So funktioniert das halt nicht für Kunstinteressierte, die sich umsehen wollen.

Außerdem, möchte ich doch auf einer DesignWeek interessantes Design sehen, und nicht jede Art von Kunstevent. Als gelungene Mischung von gestalteten Objekten und ausgeflippter Aufbereitung, konnte heuer die Präsentation des Gastlandes Belgien im Designforum gelten. Die Leuchttische mit Hockern sahen nicht nur gut aus, sie waren auch klar für Räume oder Tätigkeiten konzipiert, die im Halbdunkel stattfinden, also zur Nutzung für Lokale in denen etwas projeziert wird, oder man etwas auf Bildschirmen abrufen möchte. Das macht Sinn. Auch die leichten Hocker zielen ja nicht auf endloses Dauersitzen. Dirk Wynants sieht diese Objekte als Outdoors, wofür sie bestens geeignet sind.

Nun ja, wie nenne wir diesen Schmuckkünstler nur, er wechselt so oft den Namen, dass man kaum am laufenden bleiben kann. Gleich beleibt scheinbar nur sowas wie ungebrochene Phantasie! Offenbar kann er sich das leisten, auch jedweder Marketingstrategie zu spotten, er braucht kein Label, man erinnert sich einfach ans Objekt!

Weyers & Borms haben nicht einmal eine künstlerische Ausbildung, oder geben sie nicht preis. Ihre Objekte sind so schräg, dass sich wohl niemand fragt, wo kommen die her, man ist einfach überrascht, doch das muss man erst mal schaffen. Die Haltung ist ungemein sympathisch, dass es um Objekte, Stücke, Ideen geht, die so klar positioniert sind, dass man die Autoren einfach wiederekennt, obwohl es immer was anderes ist.

Von Pieter Boons stammen diese personifizierten Dreiradler und die schwarzen Krähen die den Eingang zierten und ganz ohne Worte zeigten, wo es da lang geht - ins Reich der Phantasie. Dazu gab es ein kleies Passbüchlein, zart, leicht, JE SUIS DADA (Design from Flanders) für die Reiseausstellung, in der doch alle Künstler drin waren.