Der Herausgeber, Vitus Weh, seit 2002 Konzeption und künstzlerischer Leiter von quartier21 im MQ Wien, hat bei der internationalen Bautätigkeit bezüglich Museen, einen Hang zum Kristallinen entdeckt. Ob man dieser Idee nun folgen will oder nicht, sicherlich handelt es sich um herausragende Gebäude mit einer hochkünstlerischen Ästhetik, nur ob diese architektonischen Kunstobjekte tatsächlich geeignete Präsentationsformen für Kunst darstellen, darüber gehen die Meinungen auseinander, und, wofür stehen sie? Das ist eine Frage der man nachgehen kann.

In einer Ausstellungsserie an 3 Orten ging man nun dieser These nach, der unheimlichen Konjunktur des Kristallinen, eine Ausstellung war auch im MQ, das Resultat ist nun einerseits das Buch, andererseits das vage Gefühl eines Endzeitszenarios, belegt mit Mode und Design, Film und Animation.

Wien ist nicht zuletzt deswegen Metropole, weil sich einerseits vollkommen ungebildete, religiös ultrakonservative Arbeitssucher mit Anhang nach Wien drängten, Studenten die einige Härten umschiffen wollten, aber auch feine Shops aus aller Welt, ein Gemenge mit Vor- und Nachteilen ist entstanden. Die Lebensmodelle klaffen weit mehr als zuvor auseinander, nur das Partyfieber hat weit größere Kreise erreicht, und billiger Glanz wird angeboten und gelebt

Das spiegelt natürlich auch die Kunst, und umgekehrt werden modische Attitüden exzessiv ausgelebt, Brauchbarkeit ist da kein Anspruch. Leistung ist nicht gefragt, das Ding heißt Erfolg, womit auch immer. Letztlich ist es aber dennoch ein kreativer Schub, der da passiert, ob zu Glanz oder zu Verderben ist noch nicht abzusehen.