Das Buch über Carl Auböck im Anton Pustet Verlag, ISBN 978-3-7025-0596-7 ist eine sehr wichtige Sache, denn das ist der Boden, auf dem Design von Heute baut. Man kann den Architekten und Designer schon noch zur klassischen Moderne rechnen, doch hat er mit seiner unermüdlichen Aktivität auch Strukturen geschaffen, Diskurse losgetreten, die für Wien unverzichtbar waren. Übrigens, sein Design, (ich esse heute noch von seinen Tellern und trinke von seinen Teetassen) ist schlicht unverwüstlich, und hatte das, wovon man heute nur mehr träumen kann, Nutzbarkeit sogar multipel, z.B. Backofen-fest, und zumindest damals war es echt modern - Avantgarde. Und, heute ist es in seiner Schlichtheit immer noch modern, ein Massenphänomen ist dieses Design allerdings nicht geworden, wiewohl es in bestimmten Kreisen durchaus "in" war, und das international.

Warum war das so, wieso konnte Carl Auböck dem damligen Österreichischen Mief entfliehen, und auch dazu beitragen, das kleine Land ziemlich groß werden zu lassen. Beide seiner Eltern hatten am Bauhaus studiert, in das Moderne Leben, inklusive Auslandsaufenthalten ist er hineingeboren worden. Übrigens, hat er die Fackel durchaus weitergeben können, die Tocher Maria Auböck konnte im Landschaftsdesign ebenfalls immer wieder aufzeigen.

Mit seinem Background,  Werkstätte Auböck, seinen frühen Studienaufenthalten in USA, seinen Projektfreunden Roland Rainer und Harry Glück, entstand die MODERNE in Österreich, Fertigteilbauten und Großmaßstäbliches hielten Einzug in Österreichs Architektur. Die nächste Welle der USA Besucher, Hans Hollein, Uttokar Uhl, Wilhelm Holzbauer, Carl Pruscha, positionierten sich ebenfalls mit je unterschiedlichen Statements und Bautypen.

Der Herausgeber des Buches ist Carl Auböck junior, die Projektleitung hatte Marion Kuzmany, Schülerin der Klasse Produktgestaltung Metall an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Professor Carl Auböck.

Marion Kuzmany: "Carl Auböck war wohl der einzige täglich anwesende Professor der Hochschule. Er war auch einer der wenigen, die versuchten, die Studenten in eine wirtschaftlich denkende Richtung zu orientieren, lange bevor etwa Designmanagement als Vorlesung angeboten wurde. Dennoch ließ er in der Meisterklasse ein großes Spektrum unterschiedlichster Arbeitsweisen zu".