Helga Philipp war nicht nur konsequent in ihrer Arbeit, sie war auch integriert und geachtet in den 60er Jahren und konnte auch im internationalen Kunstkontext mitmischen. Umso bedauerlicher ist es, dass sie sozusagen von der Bildfläche verschwunden war, was einerseits hatte das sicher damit zu tun hatte, dass die Konkret Kunst, Op Art, Kinetische Objekte nicht mehr im Focus waren, andererseits hatte es aber auch mit dem Abtauchen in die Region zu tun, wo sie sich um ein schönes Bauwerk, eine alte Mutter und ein Kind zu kümmern hatte, und als Assistentin an der Universität für angewandte Kunst ihrem Brotberuf nachging. Das zehrt natürlich an den Energien, dennoch hatte sie wenigstens Platz genug, um ihr Werk konsequent fortzusetzen. Wäre sie noch am Leben, wäre das Revival geradezu vorpragrammiert, denn sie wäre sicherlich in den Medienkunst-Kontext hineigewachsen, befreit von familiären Pflichten und vom Brotberuf. Helga Philipp wäre heute 70 Jahre alt.

Was nun geblieben ist, ist ein ungewöhnlich kompaktes und überschaubares, aber auch reichhaltiges Werk, welches nun ausgsprochen schön plaziert (in Holleins Schedhalle) im Landesmuseum in St. Pölten präsentiert wird.

Der Katalog ist hinreißend! Allen die an dieser Ausstellung mitgewirkt haben, ins Rollen gebracht durch ihre Tochter, die als Kunsthistrikerin und Beamtin im Kunstbereich natürlich das nötige Hintergrundwissen mitbringt, kann man nur gratulieren! Das ist mal so perfekt wie man es gerne öfter sehen würde.