Die 50er Jahre: Kunst und Kunstverständnis in Wien (Werke aus der Sammlung)

  im MUSA: Museum auf Abruf, neben dem Rathaus, Wien

Brauer Arik, Drachensteiger, 1959 - 1960, Öl/Holz, 100 x 124 cm © Wien Museum

Hausner Rudolf, Die Arche des Odysseus, 1957, Öl/Holz, 85 x 141 cm © Wien Museum

Hundertwasser Friedensreich, Weiterentwicklung eines Autos, 1957, Aquarell/Paier, 52 x 69 cm © MUSA

Hrdlicka Alfred, Fleischmarkthalle II, vor 1955, Lithographie, 69,9 x 92,5 cm © MUSA

Rainer Arnulf, Zentralgestaltung, 1951, Öl und Graphit/Karton, 65 x 100cm © MUSA

Kurzer Blick auf die Schätze der Stadt Wien: Von außen betrachtet hat sich das sammeln allemal gelohnt, wie z.B. diese 5 Werke hier nahelegen. Arik Brauer war damals der Publikumsliebling, seine gemalten Wunderwelten gefielen ebenso wie seine Lieder. Geachtet und bestaunt wurde Rudolf Hausner als Flaggschiff der Wiener Schule des phantastischen Realismus. Sozusagen Kult war Friedensreich Hundertwasser, nicht zuletzt wegen seiner Lebensweise und seinen Attitüden, welche zur Schubkraft für das künstlerische Werk wurden, gerade weil hier Kunst und Leben inneinander übergingen. Alfred Hrdlicka hingegen war der Liebling der Politiker, der Proletarier, der kräftig und deftig Gesellschaft kritisierte, Unmengen von Alkohol verkraftete, und eine Art Künstlerleben zelebrierte, welches besonders in Wien´s sozialdemokratischen Kreisen gut ankam. Arnulf Rainer hingegen schaffte es in die Hitlisten der internationalen Kunst, kam immer wieder mal in die obersten Ränge. Er wurde in Österreich eher vom Klerus geschätzt und gefördert, und ist im internationalen Kunstkontext eine bleibende Größe.

Spannend ist die Auswahl und Begründung durch die Fachleute (Kunsthistoriker) aus zwei Generationen, die als die letzten beiden "Sammler" für Wien auch die Verantwortung für die Ankäufe der letzten Zeit tragen. Davor gab es ja auch "politische" Besetzungen, und jetzt gibt es sie wieder, was sich vermutlich dahingehend auswirken wird, dass der Kunststandort Wien wieder zurückfällt.